Frage an Clemens Binninger von Katharina B. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Binninger,
wie ist Ihr Standpunkt zu Leiharbeit, Zeitarbeit und Werkverträgen?
Mit freundlichen Grüßen
Katharina Borsi
Sehr geehrte Frau Borsi,
vielen Dank für Ihre Anfrage zur Arbeitsmarktpolitik, die ich gerne beantworte.
Zeit- und Leiharbeit gehört seit langem zum Arbeitsmarkt. Sie ermöglicht vielen Menschen den Einstieg in die Arbeitswelt. Für Unternehmen bietet Zeitarbeit die Chance, flexibel auf die Auftragslage zu reagieren und Auftragsspitzen zu bewältigen. Diese Flexibilität darf aber nicht zum Missbrauch führen. Die Unternehmen und Betriebe stehen hier in der Verantwortung.
Ich halte in diesem Zusammenhang auch Werkverträge für ein wichtiges Instrument am Arbeitsmarkt. Gerade deshalb wollen wir aber mit den Sozialpartnern sicherstellen, dass sie nicht missbraucht werden, um bestehende Arbeitsregeln und Lohnuntergrenzen zu unterlaufen.
Meines Erachtens muss der Grundsatz „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort“ auch für Zeit- und Leiharbeitnehmer gelten. Die Union will Arbeitgeber und Gewerkschaften auf dem Weg unterstützen, diesen Grundsatz unter Berücksichtigung geeigneter Übergangs- und Einarbeitungszeiten auch in der betrieblichen Praxis umzusetzen.
Die Verantwortung für ein gutes Miteinander zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern liegt in erster Linie bei den Tarifpartnern und in den Betrieben. Das Zusammenspiel von Gewerkschaften, Betriebs- und Personalräten sowie Arbeitgebern hat sich ebenso wie die Tarifautonomie im Großen und Ganzen bewährt. Für mich bleiben Sozialpartnerschaft, Tarifautonomie und Mitbestimmung wesentliche Grundlagen unserer Sozialen Marktwirtschaft.
Mit freundlichen Grüßen
Clemens Binninger