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Clemens Binninger
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Frage von kurt l. •

Frage an Clemens Binninger von kurt l. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Abgeordneter,
die derzeitige Politik der Förderung der sogenannten Alternativen Energien in Deutschland kann ich nicht verstehen. Warum werden da Technologien gefördert die aus meiner Sicht in keiner Hinsicht für eine Alternative Stromversorgung in Deutschland geeignet sind und darüber hinaus sozial ungerecht sind. Ein paar wenige profitieren und der Große Teil der Bevölkerung, meist sozial schwache, bezahlt die „Zeche“.
Fotovoltaik funktioniert im Winter bei Schnee und Eis trotz Sonne nicht, bei bewölkten Himmel , den wir ja meistens haben, überhaupt nicht…..
Windeinergieanlagen produzieren maximal 20 % im Jahr Energie. In der Nordsee nur mit sehr großem Aufwand für den Bau und die Wartung, dann nur mit großen Energie Verlusten und hohen Kosten durch lange Förderstrecken in die Regionen wo der Strom benötigt wird.
Biogasanlagen werden überwiegend mit subventioniertem Dieselöl betrieben. Die Lebensmittel werden nicht mehr angebaut und kommen aus fernen Ländern.
Es wird immer von installierter Leistung in den Zielen und bei Statusberichten gesprochen, aber leider nicht von den tatsächlichen gelieferten Jahresleistungen. Können wir hier in der Politik und in den Medien das nicht wahrheitsgetreu angeben??

Gibt es denn in unserem High Tech Land Deutschland keine Ansätze für wirkliche Alternative Energien die dann auch in der Lage sind unseren Wohlstand und die Zukunft unserer Kinder und Enkel abzusichern ??

Ich freue mich auf Ihre Antwort.
Mir freundlichem Gruß Kurt Lay

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Lay,

gerne beantworte ich Ihre Frage. Kurz gesagt: Es wird auf absehbare Zeit keine Energieform geben, die gleichzeitig stabil, klimaschonend, sicher und preiswert ausreichend Strom für Privathaushalte und Wirtschaft liefern kann.

Der Ausstieg aus der Kernenergie ist beschlossene Sache. Genauso ist sicher, dass die Vorräte an fossilen Rohstoffen wie Kohle, Öl oder Gas immer knapper und sie damit auch teurer werden. Deshalb müssen wir gerade im Interesse nachfolgender Generationen zum einen unseren Energieverbrauch (unter anderem durch technische Innovationen) reduzieren und gleichzeitig neue Energiequellen erschließen, um unseren Energiemix anzupassen. Erneuerbare Energien haben 2012 real rund 23 Prozent des Gesamtstromverbrauchs in Deutschland abgedeckt. Die entsprechenden Zahlen finden Sie unter: http://www.erneuerbare-energien.de/die-themen/datenservice/erneuerbare-energien-in-zahlen/erneuerbare-energien-im-jahr-2012/

Richtig ist, dass man zwischen theoretisch möglicher, installierter Leistung und der real erzeugten Strommenge unterscheiden muss. Auch das zeigt das Jahr 2012, in dem die Stromerzeugung aus Windenergie trotz Ausbau witterungsbedingt zurückgegangen ist. Daraus ergeben sich noch einige offene Fragen, z. B. welche Speichertechnologien in Zukunft entwickelt werden können.

Ich teile Ihre Sorge, was die Finanzierung der Energiewende angeht. Die soziale Komponente der Energiewende muss stärker in den Mittelpunkt gerückt werden. Wie Bundesumweltminister Altmaier mehrfach betont hat, drohen die Kosten für die Energiewende aus dem Ruder zu laufen, wenn jetzt nicht umgesteuert wird. Wir haben uns als Union in den vergangenen Jahren schon mehrfach für eine Begrenzung der EEG-Umlage eingesetzt. Entsprechende Pläne sind dabei vor allem am Widerstand von SPD und Grünen im Bundesrat gescheitert. Aktuell arbeitet eine Bund-Länder-Gruppe an einer Neuregelung. Unter anderem geht es darum, die Ausnahmen für energieintensive Energien zu reduzieren oder die Einspeisevergütung für Neuanlagen zu kürzen. Ich hoffe sehr, dass SPD und Grüne bereit sind, die Förderung Erneuerbarer Energien neu auszurichten, damit die Kosten in Zukunft begrenzt werden. Andernfalls wird die Energiewende ihren Rückhalt in der Bevölkerung verlieren.

Mit freundlichen Grüßen

Clemens Binninger