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Frage von Johannes N. •

Frage an Clemens Binninger von Johannes N. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Binninger,

zunächst danke ich Ihnen für Ihre schnelle Antwort.
Leider haben Sie meine Fragen nicht alle beantwortet; auch von "Freigabe illegaler Drogen" war in meiner Frage an Sie keine Rede.
Zum besseren Verständnis werde ich Ihnen eine Fragen noch einmal umformulieren:

Einstiegsdroge:

In welcher Reihenfolge wird ein stark Drogenabhängiger seine ersten Rauscherfahrungen gemacht haben? Wird er in der Regel zuerst Cannabis oder Alkohol getrunken haben?

Leider haben sie auch folgende Frage nicht beantwortet:

"Setzen Sie sich bereits für ein Verbot von Alkohol ein?"

Ein verweiß auf die Alkopopsteuer die ausgerechnet von Rot/Grün eingebracht wurde, erklärt nicht, ob Sie sich für ein Verbot aussprechen, nachdem Ihnen bewusst scheint, dass die Probleme von Alkohol einen mindestens so hohen Stellenwert haben wie illegale Drogen.

Von der gerne von Politikern benutzten Argumentation des "gesellschaftlich anerkannten Genussmittels" würde ich aufgrund der von Ihnen erwähnten "Millionen Abhängigen" abraten.

mit freundlichen Grüßen
Johannes Nase

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Nase,

gerne beantworte ich auch Ihre beiden Nachfragen.

Zwischen Cannabis und Alkohol als Einstiegsdroge gibt es Unterschiede. Schwedische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der in Cannabis enthaltene Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) die Nervenzellen im Belohnungszentrum des Gehirns dauerhaft verändert, was die Anfälligkeit für Opiate erhöht (vgl. Neuropsychopharmacology [ http://www.nature.com/npp/journal/v32/n3/abs/1301127a.html ]). Diese Wirkung hat Alkohol nicht.

Eine wissenschaftliche Studie aus den Niederlanden, wo der Besitz von Cannabis strafrechtlich nicht verfolgt wird, kam zudem zu dem Ergebnis, dass Zwillinge, die vor dem 18. Lebensjahr Cannabis konsumiert haben, später mit einer deutlich höheren Wahrscheinlichkeit harte Drogen konsumieren werden als ihre Geschwister (vgl. Behavior Genetics [http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16402286 ]). Auch dies deutet darauf hin, dass THC die Anfälligkeit für Opiate erhöht.

Ich unterstütze gezielte Alkoholverbote beispielsweise für Minderjährige oder in öffentlichen Verkehrsmitteln. Ein generelles Alkoholverbot lehne ich dagegen ab, sondern setze stattdessen auf Prävention, Aufklärung und Eigenverantwortung. Dies habe ich auch in meiner Antwort auf Ihre Frage vom 12. Januar zum Ausdruck zu bringen versucht.

Mit freundlichen Grüßen

Clemens Binninger