Frage an Clemens Binninger von Dirk S. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Binninger,
wie stehen Sie zum Thema der Vereinbarkeit von Beruf und Familie? In Ihrem Wahlkreis sind viele international tätige Unternehmen ansässig, die sowohl hochqualifizierte Frauen wie Männer beschäftigen. Wie kann aus Ihrer Sicht sichergestellt werden, dass nach der Geburt eines Kindes ein Unternehmen nicht auf einen hochqualifizierten Mitarbeiter verzichten muss?
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Schmitz
Sehr geehrter Herr Schmitz,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich hiermit gerne beantworte.
Die Entscheidung, wie sie ihre Kinder erziehen wollen, liegt natürlich zu allererst bei den Eltern. Wenn eine hochqualifizierte Mitarbeiterin oder ein hochqualifizierter Mitarbeiter sich bewusst dafür entscheidet, sich für einige Jahre allein der Kindererziehung zu widmen, dann ist das ihr bzw. sein gutes Recht. Politik und Wirtschaft haben diese Entscheidung zu akzeptieren.
Wenn beide Elternteile nach der Geburt ihres Kindes weiterhin ihrem Beruf nachgehen wollen, ist es Aufgabe von Politik und Wirtschaft, sie dabei zu unterstützten und für entsprechende Kinderbetreuungsmöglichkeiten zu sorgen. Politisch sind dafür in unserem föderalen System in erster Linie die Bundesländer sowie Städte und Gemeinden zuständig. Der Bund unterstützt sie allerdings tatkräftig, beispielsweise mit dem "Investitionsprogramm Kinderbetreuungsfinanzierung". Das Programm umfasst bis 2013 Ausgaben in Höhe von über zwei Milliarden Euro. Die Gelder werden für Investitionen in Tageseinrichtungen und zur Tagespflege für Kinder unter drei Jahren eingesetzt. Außerdem unterstützt das Bundesfamilienministerium Unternehmen bei der betrieblichen Kinderbetreuung und hat dazu das Programm "Betrieblich unterstützte Kinderbetreuung" aufgelegt.
Mit dem Unternehmensprogramm "Erfolgsfaktor Familie" setzt sich das Bundesfamilienministerium außerdem zusammen mit den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft dafür ein, Familienfreundlichkeit zu einem Markenzeichen der deutschen Wirtschaft zu machen. Das Unternehmensprogramm bündelt Informationen rund um das Thema familienbewusste Personalpolitik, bietet Erfolgsbeispiele und Erfahrungsberichte von familienfreundlichen Unternehmen und stellt eine breite Auswahl an Informationen zu Themen wie Wiedereinstieg in den Beruf nach familienbedingter Auszeit, betriebliche Kinderbetreuung und familienfreundliche Regelungen in Betriebsvereinbarungen zur Verfügung. Als Teil des Programms wurde mit dem Unternehmensnetzwerk "Erfolgsfaktor Familie" eine zentrale Plattform für alle Arbeitgeber geschaffen, die ihren Beschäftigten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern wollen.
Mit freundlichen Grüßen
Clemens Binninger
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