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Frage von Helmut E. •

Frage an Clemens Binninger von Helmut E. bezüglich Innere Sicherheit

Sehr geehrter Herr Binninger!
Wo sehen Sie als Abgeordneter, der laut Bundestagsabgeordneten-Biographie früher selbst über 20 Jahre als Polizist, zuletzt in leitender Funktion in Ministerien tätig war, die Ursachen für die Amokläufe in Schulen, wie zuletzt heute, am Donnerstag, 17.9.2009, in Ansbach?
Was sollte der Staat durch seine Abgeordneten tun, um Amokläufe an Schulen möglichst zu minimieren(=möglichst selten zu machen)?
Mit bestem Dank im voraus für Ihre Antwort und freundlichen Grüssen
Helmut Epple

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Epple,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.

Ein Amoklauf, wie er in Ansbach oder in Winnenden stattgefunden hat, macht immer ein Stück weit ratlos. Es ist schwer zu fassen, was einen jungen Menschen dazu bewegt, eine solch schreckliche Tat zu begehen.

Mögliche Ursachen werden von der Wissenschaft seit langem erforscht. Es werden psychische Erkrankungen, Persönlichkeitsstörungen oder neurotische Störungen als mögliche Ursachen genannt. Es gibt biologische Erklärungsansätze. Der Umgang mit Gewaltmedien kann zur Verrohung beitragen. Nachahmung kann eine Rolle spielen. Einigkeit besteht lediglich darin, dass es nicht eine einzige Ursache gibt, sondern dass mehrere Punkte individuell bei einem Täter zusammenkommen.

Was kann der Staat tun? Auch die Politik muss sich fragen, wie sie noch mehr dazu beitragen kann, derartige Katastrophen zu verhindern. Meiner Ansicht nach sind die Möglichkeiten des Gesetzgebers aber begrenzt. Einige Maßnahmen wurden umgesetzt. Wir haben das Waffenrecht so verändert, dass Jugendlichen der Zugang zu deliktserheblichen Messern und Schusswaffen erschwert wird. Wir haben uns mit der Frage beschäftigt, wie mit gewaltverherrlichenden Medien umzugehen ist. Insgesamt stehen wir aber vor einer Aufgabe, die die gesamte Gesellschaft betrifft.

So wenig sich das Verhalten des Amokläufers mit einer Ursache erklären lässt, so wenig können gesetzgeberische Maßnahmen alleine solche Verbrechen verhindern. In diesem Sinne kann ich die Worte unseres Bundespräsidenten vor einigen Monaten bei der Trauerfeier in Winnenden nur unterstreichen: "Nicht nur der Staat ist da gefordert. Es ist auch eine Frage der Selbstachtung, welche Filme ich mir anschaue, welche Spiele ich spiele, welches Vorbild ich meinen Freunden meinen Kindern und Mitmenschen gebe."

Mit freundlichen Grüßen

Clemens Binninger