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Claus-Peter Matetzki
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Frage von bernhard s. •

Frage an Claus-Peter Matetzki von bernhard s. bezüglich Wirtschaft

Guten Tag Herr Matetzki!

Wie verhalten Sie sich zur Privatisierung von öffentlichen Betrieben? Ich persönlich stehe dem sehr negativ gegenüber.

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Antwort von
DIE LINKE

Hallo Herr Setzer.

Da ich Mitbegründer der "Interessengemeinschaft-Sozialer-Wohnungsbau" und Mitinitiator des ersten, kreisweiten Bürgerbegehrens GEGEN den Verkauf der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft GeWoGe bin, dürfte klar sein, wie ich zu Privatisierungen stehe.

Meist läuft das Ganze unter der Maxime ab: Gewinne privatisieren...Risiken bei der öffentlichen Hand belassen. Ein Verkauf von öffentlichem Eigentum bringt meist nur ein Bruchteil des tatsächlichen Wertes ein. Immer jedoch verschlechtern sich die Bedingungen für die Bürger. Beispiele gibt es mittlerweile genug. Strom, Wasser, Wohnungen, Post, Bahn etc. Was ist für die Bürger wirklich billiger, besser oder schneller geworden ? Meist dienen solche Aktionen nur dazu, ein bestehendes Monopol auszubauen oder neu zu schaffen. Alle Versprechungen, die vorher vollmundig gemacht wurden, sind nicht eingetreten ! Nirgendwo ! Der einzige Effekt der erzielt wird, ist eine kurzfristige, kaum merkbare Entlastung der Kassen. Die bringt aber leider gar nichts, da das Grundübel -eine verfehlte und unsoziale Ausgabenpolitik- nicht behoben wird.

Oft ist zu beobachten, dass die Finanzierung keineswegs durch "potente, finanzstarke Inestoren" durchgeführt wird, sondern durch eher "windige Geschäftemacher". Meist wird die Finanzierung eines "Einkaufes" eben durch die Firma -die ja eigentlich mit "frischem Geld" versorgt werden soll- selbst durchgeführt, weil sie Kredite aufnehmen muß um ihren eigenen Verkauf mitzubezahlen !

Keine schlechte Idee: Ich beteilige beim Autokauf, einfach den Verkäufer an den Kosten für mein neues Auto !

Überlegen Sie einfach mal, wie viel die Asklepios Gruppe selber finanziert und wieviel der kränkelnde LBK in Hamburg, für seine eigene Übernahme, hinblättern muß.

So werden oft relativ stabile Unternehmen, gerade durch den Verkauf, in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten gebracht. Die Tatsache, dass der für den LBK Verkauf maßgeblich verantwortliche Senator, ein guter Bekannter und ehemaliger Arbeitskollege des Asklepios Chef´s ist, sollte nachdenklich machen. Gerade beim Verkauf von öffentlichem Eigentum, lohnt es, einmal die Verflechtungen hinter den Kulissen zu betrachten. Oft sind diejenigen, die am vehementesten für eine "Privatisierung" plädieren, auch in irgendeiner Weise -mittelbar oder unmittelbar- Nutznießer der Transaktion, oder sogar gut mit den Kaufinteressenten bekannt ! Es ist mitunter reichlich offensichtlich, dass hier rein private Interessen -auf Kosten von Steuerzahlern- befriedigt werden !

Privatisierung ist Diebstahl von Eigentum der Bürger !

Als ob das alles nicht schon schlimm genug wäre, werden durch diese Privatisierungen auch noch weitere Arbeitsplätze abgebaut und die Mitarbeiter in die -öffentlich finanzierte- Arbeitslosigkeit geschickt. (Vgl.= Gewinne privatisieren, Kosten bei der öffentlichen Hand belassen !)

Also zahlen Sie und ich gleich doppelt dafür, damit ein paar große Firmen noch etwas mehr Dividende an ihre Aktionäre ausschütten können !

Grüße aus Rellingen

C-P Matetzki