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Claus-Peter Matetzki
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Frage von Ingo K. •

Frage an Claus-Peter Matetzki von Ingo K. bezüglich Kultur

Sehr geehrter Herr Matetzki,

im Hamburger Abendblatt habe ich den Artikel über Sie mit interesse gelesen. In dem Artikel wurde angegeben, dass Sie lange darüber nachdachten, ob die PDS ihre Vergangenheit bewältigt hat. Deshalb möchte ich Sie um Ihre Einschätzung bitten. Hat es die PDS geschafft, sich von von alten Leitbildern zu lösen?

Mit freundlichen Grüßen

Ingo Kühl

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Antwort von
DIE LINKE

Kurz und knapp: JA.

Wenn dem nicht so wäre, würde ich nicht diesen Schritt nicht gegangen sein.

Ich bin davon überzeugt, dass ein tiefgreifender Prozeß der "Vergangenheitsbewältigung" stattgefunden hat. Das, in Verbindung mit dem Nachwachsen von neuen Menschen und neuen Ideen -innerhalb der Partei-, hat zu einer Formierung einer "wählbaren" Alternative gegen den vorherrschenden Sozialabbau geführt.

Ich möchte Ihnen noch zwei Zitate, aus dem Beschluß vom PDS-Parteitag im Oktober 2003, anfügen:

" ...Auf ihrem außerordentlichen Parteitag im Dezember 1989 brach sie (die Partei) mit dem antidemokratischen Politik- und Parteiverständnis der SED und den stalinistischen Entstellungen der sozialistischen Idee. Seitdem haben wir, die Mitglieder der PDS, einen anhaltenden Wandlungsprozeß innerhalb unserer Partei vorangetrieben..." (Programm,IV. S.49)

"...Die SED war als herrschende Partei aufgrund der konkreten historischen Bedingungen von Anfang an auf das in der Sowjetunion entstandene Sozialismusmodell und auf Linientreue zur Politik der Sowjetunion fixiert. Sie war weder fähig noch bereit, Sozialismus mit Demokratie und Freiheit zu verknüpfen. Ihren Weg kennzeichnen daher auch schmerzliche Fehler, zivilisatorische Versäumnisse und Verbrechen. Es bleibt für uns eine bittere Erkenntnis, dass nicht wenige Mitglieder der SED Strukturen der Unterdrückung mitgetragen und Verfolgung Andersdenkender zugelassen oder sogar unterstützt haben. Dafür sehen wir uns mit anderen in einer moralischen Verantwortung. Es ist deshalb auch unsere selbstverständliche Pflicht, die im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland verbürgten Grundrechte zu verteidigen. Es gibt keinen noch so ehrenwerten Zweck, der die Verletzung grundlegender Menschenrechte und universeller demokratischer Grundsätze rechtfertigen könnte..." (Programm,IV. S.50)

Ich hätte mir gewünscht, dass andere Parteien mit ihrer Vergangenheit (oder "belasteten" Mitgliedern) ähnlich offensiv umgegangen wären. Dies war nicht überall der Fall ! Daher kann ich klar sagen: Ich sehe keine andere politische Kraft in Deutschland, die sich wirklich ernsthaft für die sozialen Interessen von "Normalbürgern" einsetzt !

Freundliche Grüße aus Rellingen
C-P Matetzki