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Claus-Peter Matetzki
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Frage von Maren H. •

Frage an Claus-Peter Matetzki von Maren H. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Matizki,

es wird ja immer geklagt, dass zu wenig Kinder in die Welt gesetzt werden. Was natürlich nicht verwundert in Anbetracht der Situation, die hierzulande vorherrscht. Kinder und Familien unfreundlicher gehts wohl kaum!
Wer setzt denn noch Kinder in die Welt, wenn man Angst haben muß, diese später nicht adäquat versorgen zu können, da das Geld vorne und hinten nicht reicht. Um diese finanzielle Lücke zu schließen, muß ich als Mutter ebenfalls wieder arbeiten gehen, da ein Gehalt bei Weitem nicht reicht. Aber was mache ich dann mit meinem Kind?
Mit Glück finde ich einen Kita-Platz, der dann aber fast unbezahlbar ist.
Von der Schulzeit ganz zu schweigen. Bücher???
Zu teuer!!!!
Was werden Sie tun, um diese Mißstände abzuschaffen?
Mit freundlichen Grüßen
M.Heinze

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Antwort von
DIE LINKE

Hallo Frau Heinze.

Da haben Sie recht. Das ist ein ziemlich grosses Problem. Viele dafür zuständige Leute scheinen dieses Thema nicht wirklich ernst zu nehmen...nur so kann ich mir erklären, dass so gut wie nichts gemacht wird um diese Entwicklung umzukehren.
Fakt dürfte sein, dass die Anzahl der "Neubürger", maßgeblich von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängt, unter denen die (zukünftigen) Eltern leben müssen.
Wenn man gerade eben so über die Runden kommt, überlegt man es sich dreimal, ob man überhaupt Kinder bekommen möchte (kann) ! Deutliche Verbesserungen der Kinderbetreuung und kostenlose Ausbildung, sind meiner Ansicht nach (mindestens) selbstverständlich. Der Bildungsstand darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen ! Diese Forderung hat noch nicht einmal etwas mit "sozialträumerei" zu tun...es ist einfach so, dass unendlich viele wertvolle Recourcen für diese Gesellschaft, einfach vergeudet werden würden !
Derjenige, dessen Eltern das meiste Geld haben, ist nicht immer auch automatisch des Schlaueste !
(Beispiele dafür, kennt sicher jeder noch aus ihrer/seiner Schulzeit.)

Umsetzen lässt sich das Ganze aber nur, wenn auch das Geld da ist. Wie dies aufgebracht werden kann, habe ich in diesem Forum bereits kurz ausgeführt. (Das gesamte Steuerkonzept finden Sie auf der Internetseite: www.sozialisten.de)

Klar dürfte eins sein: Wenn man nicht bereit ist, die Steuer- und Sozialpolotik einem radikalen Wechsel zu unterziehen, wird sich keine der wichtigen Forderungen nach besserer Kinderbetreuung, kostenloser schulischer Ausbildung und der Abschaffung von Studiengebühren umsetzten lassen.

Man muss die zukünftigen Eltern in eine wirtschaftliche Lage bringen, die es ihnen ermöglicht ein halbwegs gesichertes Leben zu führen. Die Rahmenbedingungen, für die der Staat verantwortlich zeichnet, müssen so beschaffen sein, dass es wieder selbstverständlich wird, Kinder zu haben.

Abgesehen davon, dass wir auf eine verdammt traurige Gesellschaft zusteuern, wenn weiterhin die Geburten so rückläufig sind...es hat fatale gesamtökonomische Folgen, wenn unsere Gesellschaft weiter so rapide "vergreist", wie bisher !

Zum Schluss noch eins zum Thema "mehr Eigenverantwortung". Die wird ja -gerade auch in diesem Bereich- gerne gefordert.

Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass dieses Thema immer nur von Leuten vorgebracht wird, die finanziell allerbestens abgesichert sind !? Wenn man so etwas fordert, muss man die Menschen aber auch mit den dafür notwendigen Mitteln ausstatten und dafür sorgen, dass man z.B. von einem "normalen" Job in einem Ballungsgebiet, mit seiner Familie auch "normal" leben kann !

Viele Grüße aus Rellingen

C-P Matetzki