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Claus-Peter Matetzki
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Frage von Henning S. •

Frage an Claus-Peter Matetzki von Henning S. bezüglich Gesundheit

Hallo Claus,

Die jetzige Politik versucht uns zu erklähren, dass das Gesundheitssystem so nicht mehr zu halten ist. Ich würde dem so zustimmen, aber mit einer kleinen Einschränkung: Wenn jeder in das Gesundheitssystem einzahlen würde, wären wir schon einen Schritt weiter.
Wenn ein Bürger genug verdient, kann er das soziale System verlassen, z.B. durch eine private Krankenversicherung.
Was hat die Linkspartei zum Thema Gesundheit geplant?
Würde eine Bürgerversicherung mit Beitrittspflicht, gekoppelt an das Gehalt nicht sehr viel Sinn machen?

Viele Grüße, Henning

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Antwort von
DIE LINKE

Hallo Henning.

Da haben die "etablierten" Politiker wirklich mal Recht. Das Gesundheits- und Sozialsystem ist tatsächlich in einer schlimmen Verfassung !

Der "Lösungsansatz" der "Etablierten" besteht darin, der Pharma- und Gesundheitsindustrie weiterhin Milliarden unser Beitragsgelder Hinterherzuwerfen ohne regulierend einzugreifen und dafür die Leistungen der Krankenversicherung immer weiter zu streichen. Das alles bei gleichzeitiger Beitragsexplosion !
Wir haben eines der teuersten Gesundheitssysteme der Welt und gleichzeitig demonstrieren Krankenhausärzte auf den Strassen, damit sie ihre 36 Stunden-Dauerdienste wenigstens halbwegs normal bezahlt bekommen ! Das ist doch komisch, oder ?
Geringverdiener oder Menschen mit keinem Einkommen, können sich mittlerweile keinen Zahnersatz mehr leisten.
Der Gang zum Zahnarzt, ist für diese Leute zum unerschwinglichem Luxus geworden !

In welchen Taschen verschwinden denn all unsere Beiträge ?

Was ist z.B. aus den versprochenen Beitragssenkungen in der Krankenversicherung, nach Einführung des "Eintrittsgeldes" für den Arztbesuch, geworden ? Da redet heute kein Mensch mehr von !

Wie ist es möglich, dass ein Medikament, dass hier in Deutschland hergestellt wird, mit dem LKW nach Spanien hin und dann wieder zurückgefahren wird, in Deutschland dann deutlich billiger angeboten werden kann ?
Dieser Irrsinn ist weder logisch, noch wirtschaftlich zu erklären. Also muss es eine andere Begründung dafür geben.
Die Behauptung, dass die Entwicklung der Medikamente durch die Konzerne so verdammt teuer ist, dass es nun mal nicht anders geht als horrende Preise dafür zu nehmen, dürfte damit wiederlegt sein. Diagnose: Gewinnsucht !

In Kurzform möchte ich die Vorstellungen der Linkspartei, für diesen Problembereich anfügen.
Mehr dazu, gibt´s wie immer auf der Internetseite.www.sozialisten.de

Sofortige Abschaffung der "Hartz IV" Gesetze:
Dies ist "staatlich verordnete Armut", die den Steuerzahler trotz Verarmung der Bertoffenen, ein Vermögen kostet ! Das bedeutet natürlich auch...
Kein Sozial- und Lohndumping: Einführung eines gesetzlich festgeschriebenen Mindestlohnes !
Der Sozialstandart vor den "Hartz IV" Gesetzen, ist wieder herzustellen und auszubauen. ( Kaufkraft = Wirtschaftswachstum !)

Solidarische Bürgerversicherung für Gesundheit und Pflege:
ALLE Bürger dieses Landes zahlen, je nach der Einkommenshöhe, in die Sozialkassen ein.
Sozialabgaben werden auf ALLE Arten von Einkommen erhoben (Mieten, Pacht, Zinsen etc).
Somit ist gewährleistet, dass nicht einfach nur mehr zukünftige Leistungsempfänger heranwachsen, sondern das auch wirklich deutliche Mehreinnahmen in die Sozialkassen fließen !

Einführung einer Grundsicherung in der Rente:
Ziel ist es, einen MINDESTSTANDART festzulegen der nicht unterschritten wird.
Es darf keine Altersarmut geben ! Keine Zweckentfremdung der Rentenkassen !
Kein "Auslagern" von Rentnern in das Arbeitslosengeld II, durch eine -faktisch nicht umsetzbare- Verlängerung der Lebensarbeitszeit !

Das alles, in Verbindung mit der grundlegenden Neuordnung des Steuersystems und der Aktivierung der anderen Einsparungsmöglichkeiten (Subventionen für die Großindustrie, Militärausgaben etc.) stellt eine sozial verträgliche Renovierung des abgewirtschafteten Sozial- und Gesundheitswesens dar.

Grüße aus Rellingen

Claus Matetzki