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Claudius Holler
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Frage von Heidi M. •

Frage an Claudius Holler von Heidi M. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Guten Tag Herr Holler,

bisher konnte ich das Thema Stadtplanung nicht als eins Ihrer Schwerpunkt-Themen ausmachen, mich würde aber trotzdem interessieren, wie Sie dazu stehen:
Sind Sie und Ihre Partei dafür, die Kleingärten an der A7 als Bauland zur Finanzierung des Deckels zu verkaufen?
Wie schätzen Sie die Umsetzbarkeit der geplanten Umsiedelung einiger Kleingärten auf den Deckel ein?

Mit freundlichen Grüßen
Heidi Martens

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Antwort von
PIRATEN

Sehr geehrte Frau Heidi Martens,

ich freue mich ihren Ersteindruck fundiert widerlegen zu können und denke, dass ihnen diese Information gefällt. Stadtplanung und -entwicklung ist in Hamburg ein wichtiges Thema der Piratenpartei. Mit Dr. Thomas Pohl ( http://www.abgeordnetenwatch.de/dr_thomas_pohl-294-40427.html ) und Andreas Gerhold ( http://www.abgeordnetenwatch.de/andreas_gerhold-294-40409.html )haben wir ein kompetentes Team für dieses Ressort und auch unser Wahlprogramm ( http://www.piratenpartei-hamburg.de/artikel/2011-01-19/wahlprogramm-f%C3%BCr-hamburg-teil-iii-verkehr-bauen-wohnen-stadtentwicklung-umwelt-un ) widmet sich dem angesprochenen Feld aus Piratensicht.

Unsere Partei hat bisher noch keine legitimierte Position zum geplanten Autobahndeckel. Dies liegt zum einen an der unklaren Faktenlage und mangelnder Transparenz von politischer Seite, zum anderen auch an den vorgezogenen Neuwahlen und daraus resultierenden Mehraufwänden, welche bei uns bisher nur ehrenamtlich geleistet werden können.

Ich erlaube mir dennoch eine private Meinung zu dieser Fragestellung und beziehe generelle Positionen der Piratenpartei mit ein:

Die A7 schlägt eine künstliche Grenze durch den Westen Hamburgs. Bahrenfeld und Groß-Flottbek sind hierdurch klar von den lebendigeren Quartieren Ottensen, Altona Altstadt und Eimsbüttel abgetrennt - die Barriere ist spürbar. Vor diesem Hintergrund und der gewünschten Reduzierung von Luftverschmutzung und Lärmbelästigung halte ich die Idee eines Deckels für durchaus charmant. Für die zahlreichen Anrainer entstünde in jedem Fall eine spürbare Aufwertung ihres Lebens- und wohnraumes. Ich vermute da sind Sie meiner Meinung.

Um dieses wenig streitbare Ziel zu erreichen stellt sich nun vorrangig die Frage nach einem verträglichen "wie" ohne Einzelinteressen in Gänze zu verletzen. Hierfür bedarf es zwingend einer Offenlegung sämtlicher Interessen und einen moderierten Dialog sprich eine echte Bürgerbeteiligung. Ein Konsens sollte das Ziel sein. Es gilt einen gleichwertigen Ausgleich auch für diejenige Minderheit zu schaffen, die für das Gemeinwohl individuelle Veränderung akzeptiert. Kleingärten verheißen individuelles Glück, sind jedoch in sich geschlossene Gemeinschaften und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Ein "wiedervereinter" Stadtteil verspricht einen großen gesellschaftlichen Mehrwert, der eine ausgehandelte und verträgliche Umsiedelung durchaus nicht ausschließt.

Vorige Zeilen sind nur eine Einschätzung aus dem Bauch heraus. Ich hoffe sehr, dass wir in Kürze aktiv mitgestalten dürfen und die nötige Transparenz und Bürgerbeteiligung unterstützen bzw. herleiten.

mit freundlichem Gruß
Claudius Holler