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Frage von Günter M. •

Frage an Claudia Wiest von Günter M. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Wiest,

ich war am 22.07.09 auf der Podiumsdiskussion der Regensburger Sozialinitiativen, leider blieb keine Zeit mehr, daß ich meine Fragen an Sie stellen konnte.

Bei der Veranstaltung sagten Sie ja, Sie wären für die Abschaffung des § 1626 a II BGB, was für die Einführung des gemeinsamen Sorgerechts ab der Geburt bedeuten würde.

Ich bin auch Ihrer Meinung, denn Kinder brauchen beide Elternteile und Großeltern, erst recht nach einer Trennung oder Scheidung und eine Partnerschaft kann man beenden, eine Elternschaft geht aber ein Leben lang.
Das steht sogar schon im II BGB § 1684 Das Kind hat ein Recht auf beide Elternteile; der Elternteil ist sogar zum Umgang verpflichtet... nach diesem § richteten aber die wenigsten Richter meiner Meinung nach, in der Vergangenheit.

Im September 2009 wird zwar an allen deutschen Familiengerichten der "Cochemer-Weg" eingeführt, ( ALLE Beteiligten Professionen wie Familienrechtsanwälte, Mitarbeiter vom Amt für Jugend und Familie, Erziehungsberatungsstellen, Gutachter und Familienrichter ziehen an dem gleichen Strang) für mich bleibt aber ein nicht eheliches Kind und deren Vater weiter hin auf der verlierer Seite.

Wir fordern daher:

Ausser dem gemeinsamen Sorgerecht ab der Geburt
ein Amt das nur zum Wohle der Kinder handelt, mit Fachaufsicht.
Kinderrechtsanwälte, denn es geht nicht um den Vater und auch nicht um die Mutter.
Familienrichter die zwischen nicht ehelichen Müttern und nicht ehelichen Vätern vermitteln.
Öffentliche Verhandlungen, auch bei Umgangs- und Sorgerecht
( Wenns um Geld geht, die sind schon Öffentlich)

Wie sehen Sie dass?

Für die TRENNUNGSELTERN-Initiative
Günter Mühlbauer

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Mühlbauer,

es freut mich, dass Sie mit großer Aufmerksamkeit und Engagement der Podiumsdiskussion gefolgt sind.
Gerade in Zeiten der Politikverdrossenheit ist es wichtig, nicht zu resignieren, sondern aufzustehen und seine Meinung zu äußern und zur Diskussion zu stellen.

Das Thema "Trennungsväter" beschäftigt mich schon seit geraumer Zeit , da auch ich einige Beispiele in meiner Umgebung kenne , bei denen die Ungerechtigleit zum Himmel stinkt.
Außerdem kann man meiner Meinung nach nicht als Frau für die Emanzipaton eintreten und echte Gleichberechtigung fordern und auf der anderen Seite die Rechte Männer unberücksichtigt lassen. Noch immer ist der Gesellschaft dieses Problem zu wenig bewusst.

Der "Cochemer-Weg" ist sicherlich ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung und lenkt die Aufmerksamkeit erstmals auf die benachteiligten Väter. Auch das neue Scheidungsgesetz setzt vermehrt auf Gleichberechtigung.
Allerdings muss man bei beiden erst einmal abwarten , was sich nun tatsächlich in der Praxis verändert und wie alltagstauglich diese neuen Wege
sind.
Ein komplett neues Amt einzuführen, muss sehr gut überdacht sein, denn in der Regel bringt dies auch einen großen Berg an Bürokkratie mit sich- aber vielleicht birgt es auch eine reelle Chance.
Grundsätzlich bin ich für viel mehr Öffnung bei Verhandlungen - Es muss aber auch Ausnahmen geben , bei denen die Privatssphäre eines Menschen ansonsten bloß gestellt würde.

Wichtig ist , dass die Interessen der Väter eine größere Lobby und damit Gewichtung bekommen und die Gesellschaft nicht ausschließlich die Mütterinteressen vertritt!

Ich wünsche besonders Ihnen und Ihrer Orgnisation weiterhin viel Mut und
Kraft weiterzukämpfen-

mfg

Claudia Wiest
ödp, BTW-Kandidatin