Frage an Claudia Stamm von Jeff M. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
hallo frau stamm,
wir haben 2 kinder, meine frau arbeitet halbtags, ich ganztags. während der ferien haben wir immer ein betreuungsproblem. meine frau würde auch gerne mehr arbeiten. das problem bleibt aber, auch wenn die kinder grösser werden.
was wollen sie tun wenn sie gewählt werden um die möglichkeiten berufstätiger eltern zu verbessern.
viele grüsse
jeff morlock
Sehr geehrter Herr Morlock,
wenn Sie nur während der Ferien ein Betreuungsproblem haben, können Sie sich ja schon fast glücklich schätzen.
Polemik jetzt mal beiseite: Sie schreiben ja auch, dass Ihre Frau gerne mehr arbeiten würde.
Kinderbetreuung ist in Bayern ein großes Problem das ist inzwischen kein Geheimnis mehr.
Das spüre ich als berufstätige Mutter selbst und höre viele Beispiele aus meinem Bekanntenkreis.
Und da gibt es noch viel zu tun: ZEIT WIRD¹S!
Zum einen braucht es viel mehr Plätze für Kleinkinder, also für Kinder unter 3 Jahren.
Und hierbei ist das Betreuungsgeld eindeutig das falsche Signal. Bevor das Angebot überhaupt für Familien da ist, die es brauchen, weil beide Elternteile berufstätig sein müssen oder wollen, werden die jenigen "entschädigt", die keinen Krippenplatz in Anspruch nehmen. Lieber das Geld in die (öffentliche) Hand nehmen und in die Infrastruktur stecken: Mehr Krippenplätze, mehr Qualität in Krippen oder wie ich es gerne provokativ formuliere: Endlich die Erzieherinnen besser bezahlen vielleicht ergreifen dann auch endlich mehr Männer den Beruf.
Zum anderen braucht es endlich echte Ganztagsschulen. Wenn ein Grundschulkind um 11 Uhr aus hat, kann niemand auch nur einen Halbtags-Job annehmen.
Das heißt ja noch nicht, dass Eltern Ihr Kind in eine Ganztagesgrundschule geben müssen!
Aber von wieviel Eltern hört man inzwischen, dass sie auch in der Grundschule schon richtig mit ihren Kindern büffeln müssen. Das würde dann qualifiziertes Personal übernehmen.
Ihnen und Ihrer Frau viel Glück bei einer besseren Lösung für Ihre Familie wie ist das eigentlich? vielleicht reduzieren Sie ja auch einfach mal und Ihre Frau geht ganztags arbeiten?
Mit freundlichen Grüßen
Claudia Stamm