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Claudia Roth
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Frage von Robert S. •

Frage an Claudia Roth von Robert S. bezüglich Jugend

Sehr geehrte Frau Roth,
soeben habe ich die Sendung Anne Will gesehen und mir ist dabei aufgefallen , dass Sie Kuschelpolitik gegenüber Jugendlichen betreiben wollen und die ist nachweislich gescheitert. Sie sprechen von rechter Gewalt und versäumen die Ausschreitung der Linken zu erwähnen.

Bedienen Sie nicht ständig Medien, die von Einschaltquoten leben und den Jugendlichen eine Plattform geben. Suchen Sie Ursachen.
Sie wollen Jugendliche nicht bestrafen sondern stellen lieber , wie im Fall Winnenden, 3,5 Millionen Sportschützen und ihren Sport in Frage.

Ich würde mich freuen, wenn Sie als Volksvertreterin folgende Fragen beantworten

Was hat sich in Deutschland ab den 90erJahren gravierend verändert? Warum gab es solche Vorkommnisse, wie z.B. in Winnenden, nicht in den 50 bis Mitte 80 er Jahren? . Warum wurden zu dieser Zeit Erwachsene nicht von Kinder und Jugendlichen angegriffen, angepöbelt und respektlos begegnet? Warum gehen Sie nicht gegen die Gesetzesübertreter, auch wenn es Jugendliche sind, nicht mit der ganzen Härte des Gesetzes vor?
In welchen europäischen Ländern sind ebenfalls solche Ausschreitungen (z.B.Winnenden) feststellbar ,wenn nicht, was machen wir falsch? Warum leugnen Sie , dass wir mit Migranten ein großes Problem haben?

Wie klären Sie die Hintergründe auf und wollen Sie tatsächlich etwas in unserem Lande sinnvoll für die Zukunft verändern? Wie lange müssen wir uns das alles noch gefallen lassen? Wie begegnen Sie der Verrohung der Jugend. Warum werden Eltern nicht schmerzhaft in die Pflicht genommen? Ist die Zeit des Durchgreifens nicht schon lange gekommen?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Scmusz,

ob es gravierende Veränderungen in den 90er Jahren die Ursachen für die laufenden Debatten sind, lässt sich nicht evident beantworten. Sicherlich haben sich die mediale Wahrnehmung von Gewalt und Kriminalität und der Medienkonsum der Jugendlichen verändert, verbunden mit einer „Globalisierung“ von Verbrechensformen. In Ihren Schilderungen schwimmt eine enorme Verklärung des Vergangenen mit.

Die Verbrechensstatistik und die Statistiken über die Jugendgewalt sprechen aber eine andere Sprache. Nie haben wir so sicher gelebt wie heute. Auch wir sind für die ganze Härte des Gesetzes, aber eben des Gesetzes und nicht des Volkstribuns. Angesichts des Alters, ihrer Entwicklung und ihrer entsprechenden Lebenserfahrung gelten für Jugendliche andere Maßstäbe im Bezug auf Kriminalität und Gewaltbereitschaft. Das ist richtig so und hat sich auch bewährt. Ein „Durchgreifen“ ist zwar notwendig, aber eher im Sinne unmittelbarer Reaktionen auf die Straftaten sowie schnellere Reformen in Bereichen wie Bildung, Erziehung, Erhöhung der Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen und einer besseren Ausstattung der Jugendeinrichtungen mit Fachpersonal.

Mit freundlichen Grüßen

Das Büro-Team von Claudia Roth

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