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Claudia Roth
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Frage von Hannah K. •

Frage an Claudia Roth von Hannah K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Hallo!

Ich bin Studentin in Augsburg und werde demnächst ein Referat bei einem Auswahlseminar der Studienstiftung zum Thema ´Ermöglicht das Internet mehr Demokratie?´ halten.
Hierzu hätte ich ein paar Fragen an Sie:

a) Halten Sie persönlich die (fast verpflichtende?) Selbstdarstellung und Selbstoffenbarung von Abgeordneten im Netz für sinnvoll?

b) Wieviel Zeit verwenden Sie auf die Beantwortung von Bürgeranfragen und hat sich dieser Zeitaufwand in den letzten Jahren erhöht? Ist es den Bundestagsbgeordneten möglich, diese Zeit aufzubringen oder wäre es sinnvoller, zur Web 1.0-Praxis der Informationsdarstellung durch die Abgeordneten ohne den eingebauten Rückkanal zurückzukehren?

c) Glauben Sie, dass durch Seiten wie abgeordnetenwatch.de die Demokratie-Verdrossenheit gemindert werden könnte?

d) Halten Sie es für möglich oder wahrscheinlich, dass sich durch ähnliche Austauschforen die Meinung einiger politisch Interessierter mit meist höherem Bildungsgrad überproportional stark in der Haltung der Abgeordneten niederschlägt?

e) Ist abgeordnetenwatch.de Ihrer Meinung nach ein direkter Ausdruck von Demokratie? Oder ist es das nicht, weil nicht alle gleichermaßen davon erreicht werden?

Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn Sie meine Fragen beantworten könnten.
Vielen Dank im Voraus!

Mit freundlichen Grüßen,
Hannah Klötzer

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Klötzer,

Ihre Fragen möchten wir kurz und knapp beantworten – eben weil die Anzahl der Bürgerbriefe und Anfragen u.a. zur Hilfe bei Referaten oder zur Teilnahme an Studien und Umfragen enorm zugenommen hat.

a) Ja.
b) Wir haben keine Berechnung des Zeitaufwandes. Aber durch die elektronischen Medien und neuen Kommunikationswege ist eine Zunahme an Bürgeranfragen festzustellen. Ein Zurück in das vorelektronische Zeitalter ist illusorisch.
c) Nein. Politikverdrossenheit kann nur mit einer glaubwürdigen und lösungsorientierten Politik reduziert und bekämpft werden, nicht aber durch technische Mittel.
d) Nein, die überwiegende Zahl der gestellten Fragen zeugt nicht von einem höheren und dominierenden Bildungsgrad der Besucher der Seite. Vielmehr werden häufig Vorurteile und falsche Behauptungen zum Besten gegeben, die eigentlich keine Fragen beinhalten.
e) Es ist nur ein Forum, das eher in einer Demokratie möglich ist. Für Transparenz sorgt eher die Darstellung des Abstimmungsverhaltens als die Beantwortung der Fragen, da diese oft keinen direkten Bezug zur parlamentarischen Tätigkeit haben.

Wir empfehlen Ihnen die Lektüre der Fragen an Frau Roth und unsere Antworten. Dies wird Ihnen einen guten Überblick vermitteln.

Mit freundlichen Grüßen

Das Büro-Team von Claudia Roth

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