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Frage von Markus S. •

Frage an Claudia Roth von Markus S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Roth,

in Ihrer Beantwortung der Frage von Fr. Hahn vom 23.10. in Bezug auf die Verwendung von weiblichen Begriffsformen sagten Sie, dass der
der Kampf für eine geschlechtergerechte Gesellschaft noch lange nicht zu Ende sei, genauso wenig der Einsatz für eine geschlechtergerechte Sprache".

Hierzu habe ich folgende Anschlussfragen:
1. Noch niemals wurde beispielsweise im Zusammenhang mit verübten Straftaten von Verbrecherinnen und Verbrechern gesprochen. Wie mir scheint, werden weibliche Begriffsformen nur bei positiv besetzten Begriffen verwendet. Sieht so eine geschlechtergerechte Sprache aus? Auf den Einwand, dass die Mehrzahl der Täter männlich seien, könnte man argumentieren, dass in der Bundeswehr von Soldatinnen und Soldaten gesprochen wird (Minister Jung tut das z. B.), obwohl die meisten Soldaten männlich sind. Das Geschlechterverhältnis an sich scheint also keine Rolle zu spielen.

2. Ich habe bereits persönlich erlebt, dass im Zusammenhang mit Berufen, die traditionell bzw. mehrheitlich weiblich besetzt sind (z. B. bei Hebammen) die männliche Form einfach weggelassen wird. Prangern Sie das nicht an? Wenn es um eine geschlechtergerechte Sprache geht, sollte doch konsequenterweise von Geburtshelferinnen und Geburtshelfern gesprochen werden. Finden Sie nicht?

Mit freundlichen Grüßen

Schindler

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Sehr geehrter Herr Schindler,

natürlich gibt es auch Verbrecherinnen und Mörderinnen. Dass diese Form weniger und nur in ganz konkreten Fällen angewandt wird, liegt an der mangelnden Geschlechtergerechtigkeit der Alltagssprache und nicht daran, nur positiv besetzte Begriffe geschlechtergerecht zu benutzen. Selbstverständlich wäre es geschlechtergerecht und richtig, auch in traditionell bzw. mehrheitlich weiblich besetzten Berufen die geschlechtergerechte Formen zu benutzen. Meistens ist die Macht der Gewohnheit so überwältigend, dass dieser richtige und wichtige Ansatz nicht immer durchgängig eingehalten werden kann.

Mit freundlichen Grüßen

Das Büro-Team von Claudia Roth

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