Frage an Claudia Roth von Richard T. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau Roth,
in Ihrer Antwort vom 23.10.08 sagen Sie, daß Frauen in Deutschland 25% weniger als Männer verdienen.
Ist Ihnen die OECD Studie aus diesem Jahr bekannt in der steht, daß z.B. Männer 30% mehr arbeiten als Frauen?
Ist Ihnen auch bekannt, daß selbst das Ministerium von Frau von der Leyen in einer Antwort an MANNDAT zugegeben hat, daß ungleicher Lohn für gleiche Arbeit nicht vorkommt?
Sind Ihnen diverse Studien bekannt nachzulesen hier: http://genderama.blogspot.com/search/label/Gehaltsdiskriminierung
nach denen die Gehaltsunterschiede nichts mit Diskriminierung zu tun haben sondern mit persönlichen Lebenswentwürfen?
Wenn ja, warum halten Sie die Mär dann noch aufrecht, wenn nein, warum informieren Sie sich dann nicht besser?
Vieln Dank
Sehr geehrter Herr Theurer,
die Lohnungleichheit ist ein reales Problem und keine Erfindung von Frauenpolitikerinnen. Die von Ihnen angeführte OECD-Studie untersucht etwas anderes als die Lohngleichheit der Geschlechter. Dass Männer länger und mehr arbeiten, ist keine neue Erkenntnis und geht unter anderem darauf zurück, dass Frauen nach wie vor den Großteil der unbezahlten Familienarbeit leisten.
Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass Frauen bei gleicher Arbeitszeit und Arbeitsleistung geringere Löhne erhalten als ihre männlichen Kollegen. Diese direkte Diskriminierung muss sofort beendet werden.
Hinzu kommt, dass typische Frauenberufe in der Regel schlechter bezahlt sind als typische Männerberufe. Auch im Niedriglohnsektor arbeiten bis zu 70% Frauen.
Die Antwort des Ministeriums von Frau von der Leyen kennen wir nicht. Es würde uns aber nicht wundern, wenn das Ministerium den Genderpaygap negierte. Denn bei entsprechender Einsicht müsste die Bundesregierung unverzüglich agieren, um dieser Ungerechtigkeit und Diskriminierung von Frauen ein Ende zu setzen.
Mit freundlichen Grüßen
Das Büro-Team von Claudia Roth