Frage an Claudia Roth von Dr. Andreas van A. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrte Frau Roth,
im Fall des Jungen Marco W. stimme ich mit Ihnen überein, dass die Politik mit öffentlichen Äußerungen sehr vorsichtig seien muss. Dennoch ist Hilfe im Vieraugengespräch mit den richtigen Ansprechpartnern sicher möglich. Eine andere Form der Hilfe besteht in der finanziellen Hilfe für die Familie Weiss, die mit der Situation finanziell völlig überfordert ist. Wie wäre es also mit einer Spendenaktion Ihrer Partei oder auch der Abgeordneten des Bundestages? Auch das wäre ein starkes Signal ohne Provokationscharakter.
Mit freundlichen Grüßen
A. van Almsick
Sehr geehrter Herr Van Almsick,
natürlich besteht die Möglichkeit, so ein Thema in vertraulichen Gesprächen anzusprechen. Genauso besteht die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Umsetzung der Reformen in der türkischen Justiz und der Abschaffung von skandalösen Paragraphen wie dem Paragraphen 301. Politische Parteien sind keine geeigneten Handelnden, zu Spendenaktionen für Notfälle und persönliche Nöte aufzurufen. Abgesehen von Inkompatibilität mit der eigenen Aufgabenbeschreibung der Parteien würde das auch den Rahmen ihrer Kapazitäten sprengen. Dennoch haben Politiker oder Abgeordnete immer die Möglichkeit, solche Initiativen und Aktionen als Bürgerinnen und Bürger zu unterstützen bzw. mit zu organisieren.
Mit freundlichen Grüßen
Claudia Roth