Frage an Claudia Roth von Holger B. bezüglich Recht
Sehr geehrte Frau Roth,
da Sie sich immer so besorgt über die rechtsradikale Gefahr in Deutschland äußern und ständig betonen, daß der Islam Frieden bedeute, sich also sicher gut in der Einteilung in links+grün und rechts ( oder auch gut und böse ) auskennen, können Sie mir bestimmt bei der Beantwortung folgender Fragen helfen:
Ist die Steinigung einer Frau als Strafe für eine an ihr begangene Vergewaltigung ( da ja selbst schuld ) nun "linksradikal" oder "rechtsradikal"?
Ist es "linksradikal" oder "rechtsradikal", jemanden zu köpfen, weil er den Islam verlassen hat ( auch der ägyptische Minister für religiöse Angelegenheiten vertritt z.B. dieses Urteil )?
Oder ist so etwas als ganz normal anzusehen, mit dem unsere Bevölkerung dann eben leben muß, wenn der Islam in Deutschland einmal den christlichen Religionen gleichgestellt werden sollte.
Wieso kann man mit einem "moderaten" Taliban verhandeln wollen, dessen einziger Unterschied zu einem "radikalen" darin besteht, die Ungläubigen zu erschießen statt wie die anderen ihnen den Kopf abzuschneiden und mit einem "moderaten" Rechtsradikalen nicht, der zwar durch verbale Attacken auffällt, jedoch noch nie körperliche Gewalt angewendet hat?
In der Hoffnung, daß Sie mich hierbei etwas aufklären können,
vebleibe ich hochachtungsvoll
H. Balzer
Sehr geehrter Herr Balzer,
Ihre als Frage getarnte Vermischung von Wahrem und Unwahrem hat Frau Roth in vielen Fragen auf dieser Seite bereits beantwortet. Zu Ihren Aussagen möchte ich folgendes sagen: grausame Hinrichtungen, Steinigungen, Köpfen und das Abhacken von Körperteilen sind Strafen, die man von Diktaturen, Terrorregimes, Despotien und Willkürsystemen kennt. Solche Regierungen bzw. Machtapparate sind weder links noch rechts, sie sind einfach verbrecherisch. Dass auch Verbrecher versuchen, ins Geschäft zu kommen und sich eine passende politische Fassade zu zulegen, versteht sich von selbst.
Das Gegenteil von Rechtsextremismus ist nicht der Antifaschismus oder die nicht näher beschriebene Linke, sondern die Demokratie. Das ist der Punkt, auf den wir bei der Beurteilung von politisch motivierten Taten und Untaten achten.
Mit freundlichen Grüßen
Ali Mahdjoubi
Wissenschaftlicher Mitarbeiter