Frage an Claudia Roth von Stefan F. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Hallo Frau Roth.
Hatte gestern 31.07.07 "Hilferufe aus Bagdad" gelesen ( http://www.tagesspiegel.de/politik/International-Irak;art123,2349005 ). Ich glaube, Sie sprechen mit der EU als Geberland die falschen an. Der Ansprechpartner muß doch nur die USA sein. Soweit ich weiß, hat der verlogene Krieg bisher 700-Milliarden US-Dollar gekostet, da werden doch mal 50 Milliarden Dollar für die unschuldigen Menschen abfallen, oder? Das Problem mit der Hilfe wird sich ja auch in Afghanistan abzeichnen, da unterstützen allerdings ja auch die Grünen die verlogene Politik des Kriegstreibers USA. Aber vielleicht spendet dann ihre Partei auch einige Dollars für den Wideraufbau.
Gruß ein kritischer Leser.
Sehr geehrter Herr Furche,
Millionen Menschen, die sich im Irak und in der Region auf der Flucht befinden, können nicht warten, bis die „Schuldfrage“ in diesem sinnlosen Krieg geklärt ist. Natürlich können die USA mehr leisten. Was ist aber die Rolle der anderen? Hier geht es darum, den Menschen konkret zu helfen, bevor es zu spät ist. Es käme der unterlassenen Hilfeleistung gleich, wenn der Zeigefinger auf die USA gerichtet bleibt und den Menschen in Not nicht geholfen wird.
Den Menschen, den noch lebenden Opfern des Krieges, im Irak und in den Nachbarländern des Iraks zu helfen, sind keine Legitimierung des Krieges im Nachhinein und auch keine Entlassung der USA aus ihren Verpflichtungen. Das Humanitäre Völkerrecht und die humanitären Verpflichtungen der Staaten sind in dieser Hinsicht eindeutig: Sind die Menschen in Not, muss zu allererst geholfen werden. Politische Konsequenzen aus einer falschen Politik zu ziehen, darf nicht zur Voraussetzung für die notwendige Hilfe werden.
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Ali Mahdjoubi
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
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