Frage an Claudia Roth von Christian P. bezüglich Innere Sicherheit
Hallo liebes Mitarbeiterteam von Fr. Roth,
in der Vergangenheit gab es immer wieder Amokläufe an Schulen mit Schußwaffen.
Das Attentat von Norwegen wurde jedoch auch mit Hilfe von aus Ammoniumnitrat ( Kunstdünger) hergestellten Bomben ausgeführt.
Durch die Presse wurde diese Art von Massenmord reichlich beworben und bekannt gemacht.
Es gibt zwar nun eine Art Meldepflicht von Kunstdüngerkäufen, jedoch ist es selbstverständlich auch weiterhin möglich völlig legal die zum Bombenbau notwendigen Komponenten und Grundstoffe zu besorgen. Bauanleitungen und Einkaufslisten gibt es nach wie vor im Internet.
Der Bau einer 50 Kg Bombe mit Handyzündung würde nur ca. 110 € kosten.
Nun zu den eigentlichen Fragen:
Wie wollen Sie verhindern, das eine oder sogar mehrere solcher Bomben an Schulen oder sonstwo gezündet werden?
Es wird wohl nicht möglich sein Kunstdünger oder Haushaltsreiniger die als Grundsubstanz zum Bombenbau dienen könnten, zu verbieten.
Sollte es nicht der Presse verboten werden solche Dinge DERART ausführlich zu berichten und so Nachahmungstäter anzuspornen?
Seit den Attentaten von Norwegen sind Schußwaffen wohl eher das kleinere Sicherheitsproblem, ein neues Szenario könnte folgendermassen aussehen: In einer Schule wird ein kleiner Brand gelegt und der Feueralarm betätigt. Die Schüler sammeln sich im Freien an einem vordefiniertem Ort wo dann eine oder mehrere Bomben plaziert wurden und dann per Handy gezündet werden.
Das sind nun die Szenarien die uns Dank der Presse möglicherweise bevorstehen, wie wollen Sie dieses Risiko minimieren?
O.g. Szenario ist gar nicht so abwägig wenn man an die " Sauerlandbomber" oder das Schulattentat von Ansbach, bei dem ein Mädchen mit 10 Molotowcocktails ihre Mitschüler töten wollte, denkt.
Sehr geehrter Herr Preiß,
aus guten Gründen sind wir für ein Verbot von großkalibrigen Schusswaffen und anderen Schnellfeuerwaffen in privaten Haushalten. Das ungeheuerliche Attentat in Norwegen bestätigt die Richtigkeit dieser Forderung, weil der Mörder die meisten Menschen mit einer halbautomatischen Schnellfeuerwaffe getötet hat und nicht mit den Bomben im Regierungsviertel. Ihre Frage verstehen wir als einen weiteren Versuch, das Fortbestehen des geltenden und Amokläufe ermöglichenden Waffenrechts in Deutschland mit hanebüchenen Vergleichen und theoretischen Möglichkeiten zu rechtfertigen. Natürlich gibt es keine hundertprozentige Sicherheit, natürlich ist es möglich mit einfachen Mitteln viele Menschen umzubringen. Was Sie komplett und verantwortungslos unterschlagen ist die Tatsache, dass die meisten Opfer von bisherigen Amokläufen Opfer von legalen Waffen aus privaten Haushalten waren.
Mit freundlichen Grüßen
Das Mitarbeiter-Team im Bundestagsbüro