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Claudia Roth
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Frage von marcus w. •

Frage an Claudia Roth von marcus w. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Roth,
die Nasa veröffentlichte letzte Woche Klimadaten von Satelliten der letzten 10 Jahre. Das Ergebnis dieser Daten lässt das Kartenhaus der CO2 Gegner und der Klimaerwärmungs-Freunde zusammenbrechen. Meine Fragen:

1. Wie wird die Öko-Partei die Grünen damit umgehen? Werden bisherige Klimatabellen auf den Prüfstand gesellt und die Öffentlichkeit endlich über die Wahrheit aufgeklärt?
2. Wann hören endlich die Geoenginiering-Maßnahmen über unseren Köpfen auf (Stichwort Chemtrails), die ja angeblich die Klimaerwärmung stoppen sollen.

Anbei ein Link von vielen anderen:

http://www.wetter-center.de/blog/?cat=6

Gern freue ich mich über eine Antwort.

Viele Grüße
Marcus Wessel

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Wessel,

die vorliegenden wissenschaftlichen Fakten und Daten geben aus unserer Sicht überhaupt keinen Anlass am fortschreitenden vom Menschen verursachten Klimawandel und dessen Auswirkungen zu zweifeln. Die aktuellen Messungen belegen, dass der Klimawandel sogar schneller voranschreitet als bislang angenommen. Das vergangene Jahr 2010 war eines der heißesten jemals gemessenen und teilt sich den Hitzerekord mit dem Jahr 2005 (nach Angaben des Goddard Institutes der US-Raumfahrtbehörde). Insgesamt war es 2010 auf der Erdoberfläche, kombiniert aus Land- und Ozeanwerten, um 0,74 Grad Celsius wärmer gewesen als im Durchschnitt. Diese Daten stammen von mehr als 1000 Wetterstationen auf der ganzen Welt sowie von Satellitenbeobachtungen. Die gemessenen Durchschnittstemperaturen liegen damit am oberen Rand des ungünstigsten Szenarios, das vom Weltklimarat (IPCC) in seiner Projektion von 2007 noch angenommen hatte. Auch die Anzahl der Naturkatastrophen hat massiv zugenommen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 950 Naturkatastrophen verzeichnet (nach Angeben der Münchner Rückversicherung), 90 Prozent davon waren wetterbedingte Ereignisse wie Stürme, Unwetter oder Überschwemmungen. Damit war 2010 das Jahr mit der zweithöchsten Zahl an Naturkatastrophen seit 1980. Die gesamtwirtschaftlichen Schäden betragen rund 130 Milliarden US-Dollar. Das Jahr 2010 gehörte damit auch zu den sechs schadenintensivsten Jahren für die Versicherungswirtschaft seit 1980. Die jüngsten Temperaturrekorde und die Häufung der Naturkatastrophen sind nach Ansicht von Klimawissenschaftlern deutliche Indizien dafür, dass der Klimawandel voranschreitet. Nun möchten wir auf Ihre Anfrage zu sog. „Chemtrails“ eingehen. Seitdem in der Zeitschrift Raum und Zeit der Artikel "Die Zerstörung des Himmels" (Ausgabe 127, Januar 2004) erschienen ist, haben wir eine Reihe von Anfragen besorgter Bürgerinnen und Bürger zum angeblichen Versprühen von Chemikalien in der Atmosphäre erhalten. Nachdem diese Verschwörungstheorie in den letzten Jahren nur noch wenig Beachtung fand, mehren sich seit Anfang des Jahres 2011 wieder die Anfragen.

Als Bundestagsfraktion haben wir gesetzlich nicht die Aufgabe und auch nicht die Mittel, eigene wissenschaftliche Untersuchungen durchzuführen. Wir sind daher auf die Aussagen der Fachleute angewiesen. Dem Umweltbundesamt (UBA) und auch dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sind die beschriebenen Phänomene nicht bekannt. Die Bildung von Kondensstreifen auch in ungewöhnlicher Formation ist wissenschaftlich aus dem Zusammenspiel von Luftverkehr und Atmosphäre/Wetterbedingungen zu erklären. Gäbe es die so genannten Chemtrails, müssten dem DLR darüber Informationen vorliegen; die Messungen enthalten jedoch keinerlei Hinweise darauf. Auch gibt es bisher keinerlei Hinweise auf die Einbringung solcher Substanzen in allen uns bekannten Messungen von Umweltparameter in den letzten Jahren. Wissenschaftliche Messungen die einen Hinweis auf die Einbringung solcher Substanzen in die Atmosphäre bringen könnten, wurden auch bis heute nicht von den Anhängern dieser Theorie vorgelegt.

Die Deutsche Flugsicherung GmbH hat bestätigt, dass im Rahmen der Luftraumüberwachung keine auffälligen Flugbewegungen beobachtet wurden, die etwas mit dem Sachverhalt zu tun haben könnten. Darüber hinaus hat der Deutsche Wetterdienst mitgeteilt, dass in den Beobachtungsdaten keine Besonderheiten auffindbar sind, die auf abweichende Formen von Kondensstreifen hindeuten könnten. Auch das Bundesverteidigungsministerium hat keine weitergehenden Erkenntnisse.

Mit freundlichen Grüßen

Das Mitarbeiter-Team im Bundestagsbüro

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