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Claudia Roth
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Frage von Klaus P. •

Frage an Claudia Roth von Klaus P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Roth,

wie ich erst jetzt erfahren habe, wurde ein deutscher Diplomat Ende 2010 in der Türkei von drei Männern mit Dönnermessern niedergemetzelt.

Quelle: (neben vielen anderen)

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,737696,00.html

Bei uns in Westeuropa geht es in der Regel im Straßenverkehr gesitteter zu. Der Diplomat hatte die Abgreifer nach einem gefährlichen Manöver lediglich gewarnt, wie Sie unter der Quellenangabe lesen können.

Für die Angreifer Grund genung, ihn zu verfolgen den Weg abzuschneiden und mit meterlangen Messern niederzumetzeln. Vielleicht aus dem für diese Länder typischen Ehrgefühl und Männlichkeitswahn? Ich weiß es nicht!

Wie sehen Sie das und was sagen Sie dazu?

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Pöhlker

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Pöhlker,

fast alle Ihre Fragen haben ein einziges Ziel, nämlich jede Verschärfung im geltenden Waffenrecht in Deutschland negativ zu kommentieren und dabei die Interessen der Waffenlobby und Rüstungsindustrie über die der Bevölkerung zu stellen.
Dass das Töten mit Messern welcher Art und Größe auch immer besonders grausam ist, steht außer Frage. In dem von Ihnen erwähnten Bericht geht es um eine brutale und kriminelle Straftat, die in jedem Land, auch in der Türkei, strafrechtlich geahndet wird. Die Gesetze der Türkei sind in solchen Fällen nicht viel anders als in Europa.
Aber genauso grausam sind das Töten und jeder Mordversuch mit teuren und hochtechnologischen Waffen. Allein im mexikanischen Drogenkrieg sind 2010 insgesamt 12456 Menschen ums Leben gekommen, über 90 Prozent davon mit Waffen, die Sie höchstwahrscheinlich als zivilisiert und besonders modern betrachten. Meinen Sie auch hier, dass diese Morde nur auf bestimmte Traditionen zurückzuführen sind? Und nicht darauf, dass solche Waffen zu einfach und zu leicht zu haben sind?

Es ist eine Verhöhnung der Opfer von diversen Amokläufen in Deutschland, wenn Sie den Tod dieser Menschen durch die Waffen aus den normalen Haushalten auf diese Weise schön reden oder diese im Vergleich zu Morden mit Messern irgendwie modern und besser einstufen. Die meisten Mörder, ob Amokläufer in Deutschland oder Drogenkommandos in Mexiko oder andere, haben im „Ehrgefühl und Männlichkeitswahn“ gehandelt, ohne je die Türkei gekannt zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Das Bundestagsteam von Claudia Roth MdB

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