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Claudia Roth
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Frage von Ralph W. •

Frage an Claudia Roth von Ralph W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Roth,

in dieser Woche kamen leider mehrere Menschen durch die Verwendung von unrechtmäßig erlangten Waffen zu Tode. Im Fall des Attentats vom Frankfurter Flughafen kann man definitiv nicht sagen, dass der Anschlag hätte verhindert werden können, wenn es keine legalen Waffen in privater Hand geben würde.

Ich kann mir Ihre Empörung genau vorstellen, wenn aktuell ein Jäger oder Sportschütze, mit seiner legalen Waffe, durchgedreht wäre. Ich will nicht darauf anspielen, dass der Täter Kosovare war. Ich halte Deutsche nicht für die besseren Menschen.

Werden Sie auch hierzu Worte finden, bzw. sonst darauf reagieren?

Der Cousin meiner Frau ist mit dem Motorrad zu Tode gekommen. Fährt man nicht auch nur zum Spaß herum? Die Zeiten sind vorbei, als das Motorrad zur Fortbewegung erschwinglicher war, als ein Auto.

2011 wird wieder viele Tote Motorradfahrer geben. Es werden auch unbeteiligte Straßenverkehrsteilnehmer sterben.
Wohl mehr als durch den Missbrauch legaler Schusswaffen.
Wieso wird seitens einer Oköpartei nicht Front gegen diese gefährlichen und klimaschädlichen Spazierfahrten gemacht?

Geht es nicht einfach nur gegen Ihre Ideologie, dass jemand Schwerter, und nicht nur Pflugscharen, sein eigen nennt? Waffen sind einfach "Pfui", die hat man nicht zu haben, während z.B. Motorräder das Gefühl von individueller Freiheit ausdrücken sollen.

Stimmt mein Eindruck?

In der Presse wurde mehrfach empört berichtet, dass ein Vollzugsbeamter in Ost-Westfalen eine Waffenhandelslizenz besitzen würde. Die Genehmigung dieser Nebentätigkeit soll 2012 nicht mehr verlängert werden, obwohl dieser Herr immense Kosten in Sicherheitsmaßnahmen, Tresore, etc., investiert hat. Sinngemäße Begründung: "Man möchte einen Image-Schaden des Öffentlichen Dienstes vermeiden."

Sehen Sie es auch so, dass eine legale Nebenerwerbsmöglichkeit, verboten werden sollte, wenn, z.B. keine Motorsägen, sondern Schrotflinten gehandelt werden?

Mit freundlichen Grüßen

Ralph Wichmann

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Sehr geehrter Herr Wichmann,

mit Ihrer Frage wiederholen Sie das Argument der Waffenlobby , das sinngemäß lautet: Man dürfe keine großkalibrigen oder schweren Waffen im Privatbesitz verbieten, weil man sonst alles verbieten müsste, womit Menschen getötet werden können. Diese „Logik“ kann niemanden mehr in einer Debatte überzeugen, in der es konkret darum geht, tödliche Amokläufe zu verhindern. Es geht um eine Risiko-Minimierung! Das Verbot von tödlichen Waffen im Privatbesitz bedeutet nicht, dass illegale Waffen geduldet werden müssen. Der Kampf gegen illegale Waffen ist wie der Kampf gegen alles, was illegal ist, nämlich dauerhaft. Dass Menschen mit Haushaltswaren, mit Autos und auch mit Medikamenten getötet werden können, bedeutet nicht, dass man Amokläufe hinnehmen muss. Es gibt sehr gute Möglichkeiten, die Wahrscheinlichkeit von Amokläufen auf ein Minimum zu reduzieren. In diesem Sinne sind wir weiterhin für eine weitest gehende Verschärfung des Waffenrechts.

Mit freundlichen Grüßen
Das Mitarbeiter-Team im Bundestagsbüro

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