Frage an Claudia Maicher von Rainer L. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Locke,

Das bedingungslose Grundeinkommen ist für mich vor allem ein interessantes Instrument, um Flexibilität und Selbstbestimmung zu ermöglichen. Die Arbeitswelt hat sich gewandelt. Erwerbsbiografien verlaufen sehr unterschiedlich. Der Wechsel von Ausbildung, Anstellung und Phasen der Selbstständigkeit orientiert sich nicht mehr am Lebensalter. Darauf müssen auch soziale Sicherungssysteme neue Antworten geben. Mir ist bei der Debatte über ein Grundeinkommen besonders wichtig, unbürokratische Möglichkeiten in den Blick zu nehmen, die gesicherte Übergänge von Erwerbsarbeit, familiären Auszeiten oder persönlichem Engagement schaffen.

Mir erzählen junge Unternehmerinnen, die mit der Entwicklung kreativer Produkte beginnen, ihre größte Herausforderung sei die fehlende soziale Sicherung in dieser Zeit. Mit einem Grundeinkommen könnten wir mehr kreatives, kulturelles Potenzial in unserer Gesellschaft nutzen und z.B. auch Gründungen erleichtern. Ein Grundeinkommen kann allerdings Armut nicht dauerhaft bekämpfen. Dafür brauchen wir mehr individuelle Förderung für Langzeitarbeitslose anstelle Sanktionsdruck. Wir müssen mehr in Bildung investieren, damit nicht jedes zehnte Kind wie bisher in Sachsen die Schule ohne Schulabschluss verlässt. Und wir brauchen endlich ein Personalkonzept für Sachsens Schulen, damit wir die benötigten 10.000 Lehrerinnen und Lehrer bis 2020 einstellen können. Wie BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN das erreichen wollen, können Sie hier nachlesen: http://www.gruene-sachsen.de/fileadmin/media/dokumente/Themen/bildung/140812_GRUENES_Programm_gegen_Unterrichtsausfall_FINAL.pdf

Mit freundlichen Grüßen
Claudia Maicher