Frage an Claudia Lücking-Michel von Thomas K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Fr. Lücking-Michel,
da ich gerade gelesen habe, dass sie Diplom-Theologin sind, hat sich mir die Frage gestellt, wie Sie zur Trennung von Staat und Kirche stehen.
Würden Sie da der offiziellen Linie des Papstes folgen (insebsondere denke ich da an Abtreibung, Sexuelle Aufklärung in Schulen und Homo-Ehe) oder würden Sie Weltliches von Geistlichem trennen? Wie wichtig ist Ihnen sozusagen das "C" in der "CDU"?
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Karetzki
Sehr geehrter Herr Karetzki,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Tatsächlich sprechen Sie ein Thema an, das mir sehr wichtig ist. Ich halte die bestehende bundesdeutsche Regelung zum Verhältnis von Staat und Kirche dabei für sehr überzeugend.
Einerseits trennt sie die Bereiche Weltliches und Geistliche klar und deutlich voneinander. Wenn Christen gesellschaftliche Wirklichkeit mitgestalten wollen, müssen Sie sich auf die politischen Spielregeln einlassen und sich mit ihren Anliegen "zur Wahl stellen". Andererseits wird anerkannt, welche Bedeutung gerade das Wirken der Kirchen für unsere Gesellschaft hat und im Sinne von subsidiär handelnden Körperschaften des öffentlichen Rechts bekommen kirchliche Einrichtungen entsprechende Mittel zur Verfügung gestellt. Das " C" in der CDU ist mir außerordentlich wichtig und für mich ein wichtiger Grund mich gerade in dieser Partei zu engagieren. Damit will ich nicht sagen, dass Christen sich nicht auch in anderen Parteien mit ihren Anliegen einbringen können, aber für mich selbst waren es die Grundüberzeugungen der CDU, die mich am meisten überzeugt haben.
In den vielen, von Ihnen auch angeschnittenen Sachfragen, orientiere ich mich bei meiner Meinungsbildung an der Lehre der Kirche, aber in letzter Instanz bin ich - auch das ja ganz im Sinne der Lehre der Kirche - jeweils meinem Gewissen verpflichtet.
Mit besten Grüßen
Ihre
Claudia Lücking
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