Claudia Lenger-Atan, Wahlkreis Tübingen
Claudia Lenger-Atan
MLPD
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Frage von Marlene/Sebastian B. •

Frage an Claudia Lenger-Atan von Marlene/Sebastian B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Lenger-Atan,

heute (13.9.) erschien ein Artikel auf sueddeutsche.de, in dem recht detaliert die Kosten einer Direktkandidatur und die gängige Praxis, einen Teil davon selbst zu zahlen, beschrieben werden ( http://www.sueddeutsche.de/politik/bundestagswahl-wenn-der-wahlkampf-eine-frage-des-geldes-ist-1.3624810 ). Der Artikel stellt auch Fragen zur Wahlgleichheit u.ä. und nennt Zahlen zu im Bundestag unterrepräsentierten Bevölkerungsgruppen.

Wie viel haben Sie aus persönlichen Mitteln für Ihren Wahlkampf bezahlt?
Wurden finanzielle Fragen während ihrer parteinternen Kandidatenkür thematisiert?
Sehen Sie in der derzeitigen Wahlkampffinanzierung Probleme und, wenn ja, welche Lösungsmöglichkeiten sehen Sie?

Mit freundlichen Grüßen,
M. B.

Claudia Lenger-Atan, Wahlkreis Tübingen
Antwort von
MLPD

Bei der internationalistischen Liste/MLPD hängt eine Kandidatur nicht vom privaten Geldbeutel ab. Die geschilderten Zustände finde ich skandalös! Mehrere tausend Euro könnte ich als Rentnerin (früher Angestellte im Krankenhaus) gar nicht aufbringen. Wir fordern ja gerade „Arbeiter*Innen in der Politik!“ Unser Wahlkampf finanziert sich aus Spenden der beteiligten Organisationen und von Menschen, die uns unterstützen. Wer will und kann, spendet mal Benzinkosten, kann sie aber auch abrechnen. Unser Ziel ist, dass Menschen selber aktiv werden, auch wenn sie wenig Geld haben. Bei allen Gelegenheiten sammeln wir: an Infoständen, bei Veranstaltungen, Spendenessen, Flohmärkten usw. Außerdem sparen wir beim Wahlkampf, unsere Plakate hängen wir selber auf und wieder ab, unsere Flyer stecken wir selber in Briefkästen, immer mit freiwilligen Wahlhelfern. So sparen wir den Riesenposten für eine Firma, die Plakate aufhängt. Bei uns gibts weder Bier noch Brezeln umsonst. Bei Frühschoppen z.B. suchen wir günstige Lokale und Jede/r zahlt selber. Wahlfinanzierung aus Steuergeldern lehnen wir ab- sie sind genauso undemokratisch wie Podiumsdiskussionen oder Zeitungsberichte, wo nur Parteien vorkommen, die in Landes- oder Bundesparlament sind und also sowieso schon bekannt, weil sie nur den sowieso großen Parteien nutzen. Außerdem haben wir Kandidatengrundsätze, die u.a. besagen, dass Sitzungsgelder und sonstige Zuwendungen im Falle eines Einzugs ins Parlament nicht dem Abgeordneten privat, sondern dem internationalistischen Bündnis gehören, für das wir kandidiert haben.