Frage an Claudia Bögel-Hoyer von Jürgen R. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrte Frau Bögel,
ich möchte ebenfalls Bezug auf das NorGer Projekt nehmen. Das Projekt wird in den Medien immer als sehr ökologisch dargestellt. Doch sehe ich es als verwerflich an, dass das Konsortium bisher keine klare Stellungnahme über die alleinige überführung von Strom aus Wind- und Wasserkraft handelt. Aus den Pressemeldungen des Konsortiums ist leider nur von der "Möglichkeit" zur überführung von Strom aus Windkraft die Rede. Dass hinter dem ganzen Projekt jedoch Spekulationsgeschäfte stecken wird dabei von vielen völlig missachtet. Durch das Geschäftsmodell lässt sich dabei doch eine klare Aussage darüber treffen, dass jeweils der Strom mit dem günstigsten Handelspreis transferiert wird. Dies schließt neben dem überschüssigen Strom aus Windkraft natürlich auch Atomstrom mit ein.
Leider ist dies vielen Projektbefürwortern gar nicht klar und man geht vom alleinigen Austausch des grünen Stromes aus.
Ist es nicht verwerflich, dass dies Seitens der NorGer missbilligend in Kauf genommen wird um mehr Befürworter für ihr Projekt zu finden?
Sehr geehrter Herr Remmers,
Die Realisierung des Norger-Projekts dient dazu, die Netzintegration der Erneuerbaren Energien zu fördern, den grenzüberschreitenden Stromhandel zu intensivieren und Speicherpotentiale zu erschließen. Norger wird in der Tat als kommerzielle Handelsleitung betrieben, d.h. dass die Preisdifferenzen zwischen Norwegen und DEU ausgenutzt werden. Insbesondere bei hoher Einspeisung aus Erneuerbaren (Wind) kann die Norger-Leitung zum Abtransport von Strom nach Norwegen eingesetzt werden. Es lässt sich allerdings nicht ausschließen, dass auch Strom aus konventioneller Energie die Nutzung der Norger-Leitung auslöst, zumal eine präzise Zuordnung von Strom aus Erneuerbaren und Konventionellen Energieträgern nicht immer möglich ist.
Mit freundlichen Grüßen
Claudia Bögel MdB