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Christos Pantazis
SPD
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Frage von Maja T. •

75 % der Deutschen befürworten eine Integrative Medizin. Sollte dann nicht Naturmedizin der Schulmedizin gleichwertig gegenübergestellt werden?

Sehr geehrter Herr Pantazis,
(Chronisch) Kranke erleben oft, dass die konventionelle Medizin allein nicht hilft, sich ihre Lebensqualität mit zusätzlichen Verfahren der Naturmedizin aber deutlich verbessert. Das Bündnis weil´s hilft! fordert daher eine gleichwertige Erstattung von Methoden aus der Komplementärmedizin (sprich: Klass. Naturheilverfahren, Anthroposophische Medizin, Homöopathie, Neuraltherapie, Osteopathie, Chinesische und Ayurvedische Medizin) durch die gesetzlichen Krankenversicherungen. Zudem fordern wir eine gleichwertige öffentliche Forschungsförderung dieser Verfahren und die Errichtung eines Bundesinstituts für Naturmedizin, sowie drittens die Aufnahme in die Aus- und Weiterbildungen in den verschiedenen Heil- und Pflegeberufen.
In der kommenden Volksabstimmung von Abstimmung21 wird über diese drei Forderungen abgestimmt werden. Wir würden sehr gerne wissen, wie Sie zu einer rechtlichen Gleichstellung stehen?
 

(Umfrage Kantar TNS 2018; https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2018/daz-34-2018/zahl-der-woche-80-prozent-wollen-mitentscheiden)

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau M.

vielen Dank für Ihre Anfrage. Per Definition bedeutet integrative Medizin eine ganzheitliche Versorgung, die den Patienten als Ganzes ins Visier nimmt und interdisziplinär und evidenzbasiert ist. Eine komplette Gleichstellung von Schulmedizin und Naturheilkunde erachte ich als nicht sinnvoll, da die Schulmedizin den Kern unserer Patientenversorgung bildet. Wenn es sich um evidenzbasierte Naturheilverfahren handelt, sehe ich die Notwendigkeit des Einbezugs in die Behandlungsverfahren auch als Mediziner im Sinne einer Ergänzung der Behandlungsmöglichkeiten, die zu einer Verbesserung der Patientenversorgung führt. Entschieden spreche ich mich jedoch gegen eine Gleichstellung von homöopathischen Behandlungsmethoden aus, da diese nicht evidenzbasiert sind und ihre Wirkung nicht über den Placeboeffekt hinausgeht. Für mich steht die wissenschaftliche Nachweisbarkeit von positiven Effekten auf die Patientenversorgung im Vordergrund.

So steht es zwar jeder Krankenkasse zu, freiwillig derartige Angebote für ihre Versicherten bereitzustellen, jedoch lehne ich persönlich sowohl als Mediziner als auch als Gesundheitspolitiker aufgrund mangelnder Evidenzbasierung jegliche Übernahme der homöopathischen Mittel durch die Versichertengemeinschaft ab.-Primär soll es darum gehen, unsere Gesundheitsversorgung patientenzentriert auszurichten und die verschiedensten Dimensionen der Gesundheit in den Blick zu nehmen. Dazugehört eine umfassende Förderung von präventiven und gesundheitsförderlichen Maßnahmen und der intersektionalen Versorgung sowie die Weiterentwicklung einer modernen sektorenübergreifenden Gesundheitsversorgung.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Christos Pantazis

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