Sehr geehrter Herr Katzidis, wie ist Ihre persönliche Einstellung bezüglich gendersensibler Sprache?
Sehr geehrter Herr K.
ich möchte Sie gerne fragen, wie Ihre Haltung zur gendergerechten Sprache ist. Denken Sie, es ist ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichberechtigung, da sich hiermit auch Menschen angesprochen fühlen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen, oder empfinden Sie die Debatte darum eher irrelevant bzw. deplatziert? Nutzen Sie eventuell selbst gendersensible Sprache in Form von Sternchen, Unterstrichen, Doppelpunkt oder lehnen Sie diese ab?
Über Ihre ausführliche Antwort bin ich sehr gespannt !
Mit freundlichen Grüßen
Alina. M.
Sehr geehrte Frau M.,
ganz herzlichen Dank für Ihre Frage über abgeordnetenwatch.de.
Ich halte nichts von gendergerechte Sprache und nutze sie auch nicht. In keiner Schreib- und in keiner Sprechweise. Gendergerechte Sprache trägt nach meiner Überzeugung nicht zu einer tatsächlichen Gleichberechtigung in unserer Gesellschaft bei. Ich glaube, dass die dazu geführten Debatten eher kontraproduktiv sind.
Umfragen zu Folge, hier nur ein Beispiel: https://www.tagesspiegel.de/politik/gendergerechte-sprache-mehr-als-zwei-drittel-wollen-keine-zuhoerer-innen/27216506.html, lehnt die Mehrheit der Bevölkerung ebenfalls eine gendergerechte Sprache ab.
Eine echte Gleichberechtigung muss (vor)gelebt werden und damit meine ich den persönlichen Umgang, beispielsweise im Hinblick auf Respekt, Wertschätzung, Kompetenz, Charakter und Zuverlässigkeit. Da haben wir Handlungsbedarf, der nicht mit einer gendergerechten Sprache behoben wird. Des Weiteren bin ich der Meinung, dass die Genderdebatte oft in einem kleinen intellektuellen Kreis geführt wird und die tatsächlich bestehenden Probleme dadurch in den Hintergrund geraten. Häusliche Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen, Angriffe auf homosexuelle, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen, eine ungleiche Bezahlung zwischen Männern und Frauen – diese Probleme lassen sich nicht mit einer gendergerechten Sprache lösen. Da haben wir großen Handlungsbedarf. Deshalb ist mir in meiner Eigenschaft als innenpolitischer Sprecher unserer Landtagsfraktion auch der Opferschutz eine Herzensangelegenheit.
Ich hoffe, Ihre Fragen ausreichend beantwortet zu haben. Sollte dies nicht der Fall sein, können Sie mir auch gerne noch mal eine persönliche E-Mail senden: christos.katzidis@landtag.nrw.de
Herzliche Grüße
Dr. Christos Katzidis MdL NRW
Weitere Fragen an Christos Katzidis
Für eine Überprüfung der AfD müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, die der Verfassungsschutz entsprechend nachweisbar und gerichtsfest dokumentieren muss. Da haben wir als Parlamentarier nur wenig bis gar keine Einflussmöglichkeiten. Als Landtagsabgeordneter kann ich den Antrag im Bundestag auf ein AfD-Verbot vor dem Bundesverfassungsgericht nicht direkt unterstützen, da dies in die Zuständigkeit der Bundestagsabgeordneten fällt.
Sie können sich auch jederzeit gerne an den örtlich zuständigen Landtagsabgeordneten oder die entsprechend zuständigen Bundestagsabgeordneten wenden.
Besonders für Seniorinnen und Senioren sollten die Beantragungsverfahren für alle Verwaltungsvorgänge so einfach wie möglich gestaltet sein.
Ich kann Ihnen versichern, dass wir als Parlamentarier den Kampf gegen Rechts nicht nur ernst nehmen, sondern ihn auch im Rahmen unserer parlamentarischen Möglichkeiten konsequent und mit einer Null-Toleranz-Politik führen.