Frage an Christoph Majewski von Stefan Z. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Majewski!
Eine der romantischsten und schönsten Bahnstrecken Deutschlands, die Trasse Sonneberg-Ernstthal-Gräfenthal-Probstzella wurde vor einigen Jahren durch dubiose Vorgänge der DB AG still gelegt. Der Teil Sonneberg-Ernstthal mit der Erweiterung bis Neuhaus wurde aufwändig saniert und reaktiviert. Der übrige Teil wird bis heute dem Verfall in sträflicher Weise preis gegeben. Ein Förderverein bemüht sich um Streckenerhalt und touristische Nutzung. Der Freistaat Thüringen hat sich aus nicht nachvollziehbaren Gründen öffentlich von diesem Teil der Strecke abgewandt. (Gründe der Rentabilität, die auf der Tatsache eines schlechten Fahrplans, eines ausgedünnten Angebotes, einer sich anschließenden Stilllegung, eines schlechten und mehr und mehr ausgedünnten und letztlich eingestellten Schienersatzverkehrs gezogen werden sind wenig nachvollziehbar - sie sind vorsätzlich und so gewollt)Thüringen, als Besteller des ÖPNV stützt(e) auf diese Weise auch noch im Nachhinein die damaligen Machenschaften der DB AG und gab diesem Teil der Strecke damit noch den Todesstoß. Das Potenzial dieser Strecke liegt aber nicht innerhalb des ÖPNV sondern in der touristischen Erschließung und Nutzung und an dem muss auch dem Freistaat Thüringen in seiner besonderen kulturellen Verantwortung gelegen sein.
Welche Möglichkeiten sehen Sie, gemachte Fehler zu korrigieren und den Lückenschluss zwischen Ernstthal und Probstzella zu realisieren. Denn hier liegt der reizvollerer Teil der Strecke und erst durch den Lückenschluss bekommt die Bahn in ihrer Nord-Süd-Verbindung einen Sinn. Oder war alles nur lokalpolitisch (dann aber teuer) um das im Kampf um die Kreisstädte "gefallene" Neuhaus aufzuwerten?
Im übrigen ist diese Strecke die einzige überirdische Querung des Hauptkammes des Thüringer Waldes.
Mit freundlichen Grüßen und in Erwartung ihrer kompetenten Antwort
S. Zander
Lieber Herr Zander,
vielen Dank für Ihre Anfrage zur Bahnstrecke zwischen Ernstthal und Probstzella. Als Saalfelder kenne ich natürlich die Strecke mit ihrer reizvollen Landschaft schon sehr lange. Ich bedaure die Stilllegung der Strecke vor einigen Jahren sehr. Aus diesem Grund werde ich mich im Falle eines Wahlerfolgs für eine Belebung der Strecke einsetzen. Rückblickend möchte ich darauf hinweisen, dass die Entscheidung über die Stilllegung in den Händen der Deutschen Bahn AG liegt bzw. lag, die als Privatunternehmen nicht an politische Entscheidungen gebunden ist. Dennoch habe auch ich den Eindruck, dass die amtierende CDU-Landesregierung, wenn überhaupt, zu wenig versucht hat die Stilllegung aufzuhalten.
Ich stimme Ihnen vollkommen zu, dass das Potential der Strecke vor allem in der touristischen Nutzung liegt. Gemeinsam mit der SPD trete ich dafür ein, den Ausbau des Tourismus in Thüringen endlich ernsthaft in Angriff zu nehmen. Hier ist das große Potential unserer wundervollen Landschaft, den vielen historischen Stätten und des, trotz aller Kürzungen der CDU-Landesregierung, immer noch besonderen kulturellen Angebots, noch lange nicht ausgeschöpft. Die Max-und-Moritz-Bahn kann hervorragend zur Attraktivität der Region als Urlaubsziel beitragen. Erst vor zwei Wochen habe ich mit meiner Familie bei einer Draisinenfahrt den Reiz der Strecke und die Ergebnisse engagierter Bürgerarbeit genießen können. Ich freue mich sehr über dieses ehrenamtliche Engagement und werde den Einsatz der Bürger und des Fördervereins Max- und Moritz-Bahn als Landtagsabgeordneter nach Kräften unterstützen.
Ich möchte Sie bitten mich im Falle meines Einzugs in den Landtag erneut anzusprechen, und so dazu beizutragen eine konkrete Vorgehensweise für eine mögliche Entwicklung und Förderung der Strecke im Rahmen der Tourismusentwicklung zu erarbeiten.
In diesem Sinne bitte ich Sie um Ihre Unterstützung bei der Landtagswahl am 30. August.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Majewski