Frage an Christoph Majewski von Nina S. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Majewski,
mein Name ist Nina Schlegel und ich studiere an der FSU in Jena. Seit diesem Semester gilt das Studententicket für ganz Thüringen und endlich sollte ich mit der Bahn bis in meinen Heimatort Unterloquitz gelangen können, da dort seit Jahrzehnten ein Bahnhof existiert.
Allerdings verbindet sich dies nun mit einigen Schwierigkeiten, da die Bahn nur noch zwei Mal täglich dort hält. Aber auch die entgegengesetzte Richtung bietet nicht viele Möglichkeiten, so dass ich zwar im Besitz eines gültigen Fahrscheines bis knapp vor die Haustür bin, jedoch dies kaum nutzen kann.
Außerdem gestaltet es sich für das kulturelle Leben im Dorf als äußerst schwierig ohne Bahnhof, denn wir veranstalten vom Feuerwehrverein regelmäßig Volleyballturniere zu denen auch von außerhalb junge Menschen zu uns kommen - die ebenfalls auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen sind! Meist ist dies eben am Wochenende der Fall und am Wochenende sind die Züge die einzige Möglichkeit für Personen, die weder im Besitz eines Führerscheins sind, noch mit anderen Fahrgemeinschaften bilden könnten, oder außerhalb von Unterloquitz arbeiten - was den Großteil der Einwohner betrifft - vom Dorf weg.
Seit diesem Jahr ist auch der Fahrradweg in Richtung Bayern eröffnet worden, doch auch die Fahrradfahrer, die plötzlich von schlechten Wetter überrascht werden, hätten keinerlei Möglichkeiten von Unterloquitz wegzukommen.
Es ist damit äußerst schwierig nach Hause zu kommen oder von dort auch einmal wegzukommen! Erst letztes Wochenende haben wir mit meinem Freund eine umständliche Variante genutzt nach Hause zu kommen. Wir sind in Saalfeld umgestiegen und in die Regionalbahn in Richtung Leutenberg gestiegen, in Hockerorda ausgestiegen und von da aus nach Unterloquitz mit dem Rad gefahren.
Wäre es denn nicht möglich auf der Strecke Saalfeld-Lichtenfels in beide Richtungen auch einen Bedarfshalt einzurichten?
Ich hoffe auf baldige Antwort,
Hochachtungsvoll,
Ihre Nina Schlegel
Liebe Frau Schlegel,
vielen Dank für Ihre Anfrage zu Bahnhalten in Unterloquitz. Das Problem der unzureichenden Anbindung ist mir aus Bürgergesprächen in Unterloquitz und Marktgölitz bekannt.
Dabei ist die Schwierigkeit, dass die Bahn als Privatunternehmen nicht an Weisungen aus der Politik gebunden ist. Dennoch denke ich, dass die derzeitige CDU-Landesregierung zu wenig unternimmt, um das Problem der Abkopplung und Stilllegung von Bahnhöfen in Thüringen zu stoppen. Ich selbst und die SPD setzen sich im Falle einer Regierungsbeteiligung nach den Wahlen für den Erhalt der bisheriger Bahnanbindungen speziell auch in Unterloquitz ein. Ihren sehr guten Vorschlag eines Bedarfshalts greife ich hierfür gerne auf, da ich denke, dass hiermit sowohl den Interessen der Bürger in den betroffenen Orten als auch den wirtschaftlichen Interessen der Deutschen Bahn AG Rechnung getragen werden kann. Für einen Erhalt der Anbindungen in Unterloquitz arbeite ich derzeit Hand in Hand mit Ihrem Bürgermeister Marko Wolfram.
Ich freue mich über Ihre Initiative. Um mich als Volksvertreter für die Belange der Bürger effektiv einsetzen zu können, bin ich auf die Mitarbeit und Unterstützung engagierter Bürger angewiesen, die mich auf die konkreten Herausforderungen in meinem Wahlkreis aufmerksam machen. Ich hoffe, ich konnte Ihre Anfrage mit diesem Schreiben beantworten. Ich bitte Sie für die Landtagswahlen am 30. August um Ihre Unterstützung. Nur so kann ich mich für die Lösung der Probleme im Wahlkreis, wie beispielsweise die Sicherstellung der Anbindung aller Orte an den öffentlichen Nahverkehr, einsetzen.
Für weitere Informationen empfehle ich Ihnen einen Blick auf meine Webseite:
http://www.christophmajewski.de
Viele Grüße
Christoph Majewski