Frage an Christoph Lehmann von Markus K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Dr. Lehmann,
wie stehen Sie zu homosexuellen Lebensgemeinschaften? Befürworten Sie die Ausweitung der Rechte eingetragener Lebenspartnerschaften? Wie ist Ihre Position zu einem Adoptionsrecht für homosexuelle Paare? Gibt es in Ihrem Ortsverband einen oder mehrere Homosexuelle in verantwortlicher Position?
Mit freundlichen Grüßen,
Markus Kellermann
Sehr geehrter Herr Kellermann,
für mich persönlich ist die Ehe als Kernzelle der Familie etwas einmaliges und daher auch nicht mit anderen Gemeinsachaften zu verwechseln. Dennoch finde ich es nur richtig, wenn die Gesellschaft es anerkennt, dass andere Menschen Verantwortung für einander übernehmen, auch in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften. Es gibt nach meiner Auffassung noch eine Reihe von rechtlichen Anpassungen, die insoweit erforderlich wären (Erbrecht, Steuer etc.)
Bei Adoptionen hat es ausschließlich um das Kindeswohl zu gehen, nicht um das Recht von Paaren auf Elternschaft. Die beste Erziehung für Kinder wird noch immer dadurch gewährleistet, dass (sozialer) Vater und Mutter vorhanden sind. Das Kind braucht die Erfahrung von beidem, der männlichen und der weiblichen Leitfigur. Daher stehe ich dem Adoptionsrecht gleichgeschlechtlicher Paare zurückhaltend gegenüber.
In meinem Ortsverband ist diese Haltung nicht unumstritten. Allerdings wird sie auch von einigen meiner gleichgeschlechtlich orientierten Freunde geteilt.
In unserem Ortsverband gibt es an verantwortlicher Stelle mehrere Schwule. Einer meiner Stellvertreter ist Mitglied der LSU, der Lesben und Schwulen Union. Allerdings habe ich nie den Eindruck gewonnen, dass bei irgendeinem Mitglied meines Vorstandes die sexuelle Orientierung die politische Grundhaltung mehr als alles andere beeinflußt.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Christoph Lehmann