Frage an Christine Haderthauer von Beate B. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Haderthauer,
in Ingolstadt wird demnächst eine internationale Schule tätig, die aus einer Firma (Klett-Gruppe, die der Ernst Klett AG entspringt) und einer schweizer Gruppierung besteht (Kalaidos-Bildungsgruppe AG) , d.h. diese Schule wird nicht nur einen Lehrauftrag haben, sondern auch Gewinnabsichten - vielleicht nicht direkter sondern verdeckter Art.
So drängt sich die Vermutung auf, dass durch die Beteiligung der Klett AG auch einseitig deren Schulbücher in Anspruch genommen werden.
Aber das alles ist nicht Gegenstand meiner Frage - meine Frage lautet schlicht:
Finden Sie es persönlich in Ordnung, dass die Gesellschaft durch eine solche Privatschule, deren monatl. Schulgebühren je Kind zw. 800,- und 1.000,- Euro liegen (DK 17.9.08), noch ein Stückchen weiter in reich und nicht-reich getrennt wird?
Rückblick - wir hatten mal ein Schulsystem, das für alle da war und damals auch gut war. Die Zukunft dieses Schulsystems lag zur längsten Zeit in den Händen der CDU/CSU Regierungen.
Erklären Sie persönlich für sich und ihre Kinder das CDU/CSU gemachte öffentliche Schulsystem also als nicht tauglich für Sie und Ihre Kinder? .. Bankrotterklärung sozusagen?
Herr Engert ebenfalls aus der CSU und ebenfalls mit noch schulpflichtigem Kind, klingt im DK sehr eifrig, was die Ansiedelung dieser Privatschule anbetrifft.
Mag sein, dass persönliche Interessen vorhanden sind, es wäre verständlich -
was ich nicht verstehe ist nur, dass die CSU viele Jahre Zeit hatte, genau diese Spaltung der Gesellschaft zu verhindern - daran zu arbeiten öffentliche Schulen international wettbewerbsfähig zu gestalten.
Am mangelnden Geld ist es nicht gelegen, denn für andere Projekte war immer welches da - nur nicht für die Schulen.
Aber zurück zu meiner Frage:
Finden Sie es persönlich in Ordnung, dass die Gesellschaft dadurch noch ein Stückchen weiter in reich und nicht-reich getrennt wird?
Sehr geehrte Frau Buheitel,
Ihre Befürchtung, Privatschulen würden zu einer Spaltung der Gesellschaft führen, kann ich nicht nachvollziehen. Bayern hat das beste staatliche Bildungssystem aller Bundesländer. In allen Leistungsvergleichen schneiden die Schüler aller Schularten in Bayern hervorragend ab. Egal ob Hauptschule, Realschule oder Gymnasium - Bayerns Schüler haben beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt bzw. an der Hochschule. Entscheidend für den Bildungserfolg ist in Bayern nicht, ob man eine Privatschule oder eine öffentliche Schule besucht. Das ist ein Verdienst der CSU. Darauf bin ich stolz. Ganz anders stellt sich die Lage übrigens in den Bundesländern dar, wo die SPD regiert. Dort schicken viele Eltern ihre Kinder auf Privatschulen, weil die Gesamtschule ihnen Zukunftschancen raubt.
Mit freundlichen Grüßen
Christine Haderthauer, MdL
CSU-Generalsekretärin