Frage an Christine Haderthauer von Tanja G. bezüglich Staat und Verwaltung
Sehr geehrte Frau Haderthauer,
zu Ihrer Antwort vom 12.9. betr. Kirchen an Herrn Unger:
Gibt es bundesweit - also auch in Bayern - einen falschen Eindruck von Leistungen des Staates an die Kirchen und ihren Gegenleistungen?
Die steuerliche Absetzbarkeit der Kirchensteuer (verhindert noch mehr Kirchenaustritte, liegt also auch im Interesse der Kirchen) verursacht jährlich dem Staat Einnahmeverluste von rd. 3,5 Milliarden Euro.
Kirchliche Einrichtungen wie Krankenhäuser, Altenheime und Kindergärten werden ganz oder fast völlig von Sozialversicherungsträgern oder Leistungsempfängern
finanziert. Dies und weitere Einzelheiten können Sie unter www.kirchensteuern.de nachlesen.
Werden Sie mir nach Kenntnisnahme darin zustimmen, daß bei konsequenter Nichtsubventionierung religiöser Zwecke der Staat mit den erheblichen Mehreinnahmen nicht nur die Sozialen Dienste der Kirchen locker finanzieren sondern zusätzlich Milliarden für die Bereiche Bildung und Soziales ausgeben könnte?
Zur Taufe: Allgemein bekannt ist, daß der Staat mit seinen Gesetzen die Voraussetzung dafür schafft, daß nach einer Taufe später die Ausübung der Religionsfreiheit von Gebühren abhängig gemacht wird. Warum meinen Sie trotzdem, daß das nichts mit Politik zu tun hat?
Mit freundlichen Grüßen
Tanja Großmann
Sehr geehrte Frau Großmann,
ich bedauere sehr, dass Sie die Leistungen der Kirche alleine unter materiellen Gesichtspunkten betrachten. Das deckt sich nicht mit meiner Sichtweise und auch nicht mit der der CSU. Wir bekennen uns zur christlichen Prägung unseres Landes. Die Kirchen leisten enorm viel für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Diese Leistungen lassen sich nicht in Geld messen.
In Ihrer zweiten Frage spielen Sie wohl wie Herr Unger auf die Verwaltungsgebühr für den Kirchenaustritt an. Dazu habe ich mich bereits geäußert.
Mit freundlichen Grüßen
Christine Haderthauer, MdL
CSU-Generalsekretärin