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Christine Haderthauer
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Frage von URSULA L. •

Frage an Christine Haderthauer von URSULA L. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Ministerin Haderthauer,

in Bayern leben in den Asylantenunterkünften nicht wenige Frauen, die gerade ein Kind geboren haben. Nun habe ich in meinem Münchner Arbeitskreis "Rund um die Geburt" in Gesprächen mit ehrenamtlichen Helferinnen, die sich in diesen Unterkünften um die Frauen kümmern, gehört, dass sie dort auch Produkte für Flaschenernährung bekommen.
Die Frauen - aus Afrika besonders - betrachten das Stillen aber als normal und werden durch die Werbung für Flaschennahrung verunsichert. Sie, sehr geehrte Frau Haderthauer, wissen ja auch, wie wichtig das Stillen für die Gesundheit und die Mutter-Kind-Bindung ist. Können Sie darauf hinwirken, dass in den staatlichen Asylantenheimen nicht Milchpulver sondern eher eine Werbung fürs Stillen und evtl. entsprechende Nahrungsergänzungsmittel für die Mütter verabreicht werden?

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Latka-Kiel,

vielen Dank für Ihre Anfrage, mit der Sie den Umgang von Flaschennahrung und Stillen bei jungen Müttern in Asylbewerberunterkünften thematisieren.
Stillen ist aus medizinischer Sicht sowohl für das Kind als auch für die Mutter von großem Nutzen. Ich bin mit Ihnen einer Meinung, dass das Stillen in der Regel der Ernährung mit Flaschennahrung vorzuziehen ist. Allerdings ist das Stillen nicht in jedem Fall möglich, z.B. weil bei manchen Müttern die Milchmenge nicht ausreicht oder der Milchfluss nicht so in Gang kommt, wie es notwendig wäre. Da dies im Voraus nicht gesagt werden kann, enthält die Lebensmittelversorgung für Mutter und Kind in den Asylbewerberunterkünften auch Säuglingsmilchpulver. So kann auch in Fällen, in denen das Stillen nicht möglich ist, eine gute und ausreichende Ernährung des Säuglings sicher gestellt werden. Dies bedeutet im Umkehrschluss also nicht, dass durch die Bereitstellung von Milchpulver, Mütter tendenziell zur Flaschennahrung animiert werden sollen.

Die Bereitstellung von Orientierungshilfen, Beratung und Information, um die Menschen in den Asylbewerberunterkünften bei der Bewältigung auftretender Alltagsprobleme zu unterstützen, ist Aufgabe der Asylsozialberatung. Die Asylsozialberatung ist eine freiwillige Leistung, die in Bayern durch die Träger der freien Wohlfahrtspflege übernommen wird. Dies ist gerade bei jungen Müttern mit Säuglingen besonders in den ersten Wochen nach der Geburt wichtig und hilfreich. Darunter fällt, neben der Betreuung von Mutter und Kind, auch die Handhabe und ggf. richtige Zubereitung der Säuglingsernährung.

Umso mehr freut es mich, dass es im Jahr 2012 zum ersten Mal seit vielen Jahren gelungen ist, die für diesen Zweck zur Verfügung stehenden Mittel von 1,44 Mio. Euro auf 2,64 Mio. Euro nahezu zu verdoppeln. Auch in diesem Jahr ist nochmals eine Aufstockung vorgesehen, so dass für das Jahr 2013 somit insgesamt 3,39 Mio. Euro zur Verfügung stehen.
Ich danke Ihnen für Ihr Interesse an der Versorgung von jungen Müttern mit Säuglingen in den Asylbewerberunterkünften.

Mit freundlichen Grüßen

Christine Haderthauer

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CSU

Sehr geehrte Frau Latka-Kiel,

vielen Dank für Ihre Anfrage, mit der Sie den Umgang von Flaschennahrung und Stillen bei jungen Müttern in Asylbewerberunterkünften thematisieren.
Stillen ist aus medizinischer Sicht sowohl für das Kind als auch für die Mutter von großem Nutzen. Ich bin mit Ihnen einer Meinung, dass das Stillen in der Regel der Ernährung mit Flaschennahrung vorzuziehen ist. Allerdings ist das Stillen nicht in jedem Fall möglich, z.B. weil bei manchen Müttern die Milchmenge nicht ausreicht oder der Milchfluss nicht so in Gang kommt, wie es notwendig wäre. Da dies im Voraus nicht gesagt werden kann, enthält die Lebensmittelversorgung für Mutter und Kind in den Asylbewerberunterkünften auch Säuglingsmilchpulver. So kann auch in Fällen, in denen das Stillen nicht möglich ist, eine gute und ausreichende Ernährung des Säuglings sicher gestellt werden. Dies bedeutet im Umkehrschluss also nicht, dass durch die Bereitstellung von Milchpulver, Mütter tendenziell zur Flaschennahrung animiert werden sollen.

Die Bereitstellung von Orientierungshilfen, Beratung und Information, um die Menschen in den Asylbewerberunterkünften bei der Bewältigung auftretender Alltagsprobleme zu unterstützen, ist Aufgabe der Asylsozialberatung. Die Asylsozialberatung ist eine freiwillige Leistung, die in Bayern durch die Träger der freien Wohlfahrtspflege übernommen wird. Dies ist gerade bei jungen Müttern mit Säuglingen besonders in den ersten Wochen nach der Geburt wichtig und hilfreich. Darunter fällt, neben der Betreuung von Mutter und Kind, auch die Handhabe und ggf. richtige Zubereitung der Säuglingsernährung.

Umso mehr freut es mich, dass es im Jahr 2012 zum ersten Mal seit vielen Jahren gelungen ist, die für diesen Zweck zur Verfügung stehenden Mittel von 1,44 Mio. Euro auf 2,64 Mio. Euro nahezu zu verdoppeln. Auch in diesem Jahr ist nochmals eine Aufstockung vorgesehen, so dass für das Jahr 2013 somit insgesamt 3,39 Mio. Euro zur Verfügung stehen.
Ich danke Ihnen für Ihr Interesse an der Versorgung von jungen Müttern mit Säuglingen in den Asylbewerberunterkünften.

Mit freundlichen Grüßen

Christine Haderthauer