Portrait von Christine Haderthauer
Christine Haderthauer
CSU
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Christine Haderthauer zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Karin O. •

Frage an Christine Haderthauer von Karin O. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Ich habe Ihre Antworten an Herrn B. und Herrn M. gelesen ……..ein Teil Ihrer Antwort macht mich sehr betroffen. Weibliche Opfer - männliche Täter stehen im Focus.
Warum?

Opfern sollte ohne Ansehen des Geschlechtes geholfen werden. Im Focus sollte der Mensch stehen!

Ich bin nicht bereit mich in eine Diskussion wer von wem mehr verletzt wird zu verheddern. Da stehen Studien gegen Studien - und die Dunkelziffer ist mit Sicherheit hoch. Hilfen werden gebraucht. Und auch das die Politik nicht einseitig den Focus setzt.

Ich habe einige Hilfsorganisationen angefragt, die Hilfen für vergewaltigte Frauen anbieten, was denn mit den vergewaltigten Männern sei. …..die Antwort war - gekürzt “wir kümmern uns um die Frauen - sollen andere sich um die Männer kümmern“ Es ist in meinen Augen menschenverachtend.

Ein Opfer - ein Verletzter, Traumatisierter - bekommt kaum Hilfe - eher Hähme……….nur weil er ein Mann ist???

Ich weiß wovon ich rede. Mein bester Freund wurde vergewaltigt. Wenn er darüber spricht - kommen immer wieder diese dummen Aussagen ob es net auch Spaß gemacht hat………etc. Das würde bei einer Frau keiner machen. Wenn die Politik und die Medien da sensibler wären und wirklich etwas tun würden - könnte den Opfern geholfen werden.

Wenn ich in Beratungstellen gehe - finde ich ausschließlich Broschüren zum Thema Gewalt gegen Frauen und Kinder. Für Männer……Beratung für Täter. Und das bis heute - trotz der Studie, die eine andere Aussage trifft. Wie soll ein Umdenken in der Gesellschaft statt finden - wenn die Politik dazu nicht bereit ist?

Was sagt die Politik zu der Selbstmordrate der Männer? Sie liegt in 2008 mit 7.039 fast 3,5 mal so hoch wie die bei Frauen mit 2.412. Sehen Sie dies nicht auch als ein Anzeichen das die Männer im Regen stehen gelassen werden?

Und bitte nicht Ihren Textbaustein, den sie den beiden Herren am Ende geschrieben haben. Wirkliche Hilfen müssen erfolgen, und ein Umdenken.

Mit nachdenklichen Grüßen

Karin Olm

Portrait von Christine Haderthauer
Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Olm,

Ihre erneute Anfrage geht in dieselbe Richtung wie die Anfragen von Herrn Baleanu und Herrn Mühlbauer sowie Ihre vorherige Anfrage vom 09.08.2010. Deshalb möchte ich auf meine dortigen Antworten verweisen.

Die Zahlen der uns vorliegenden Studien belegen, dass die Gewalt an Frauen durch Männer noch immer ein weitaus höheres Ausmaß hat als die Gewalt an Männern durch Frauen. Dies erklärt, weshalb ein Umdenken in der Bevölkerung nur langsam einsetzt.

Das Gesetz zur Verbesserung des zivilgerichtlichen Schutzes bei Gewalttaten und Nachstellungen sowie zur Erleichterung der Überlassung der Ehewohnung bei Trennung, kurz Gewaltschutzgesetz (GewSchG), ist geschlechtsneutral formuliert. Danach können sowohl Frauen als auch Männer durchsetzen, dass ihnen die gemeinsame Wohnung zeitlich befristet oder dauerhaft zur alleinigen Nutzung zugewiesen wird. Von häuslicher Gewalt betroffene Männer können sich daneben an die kommunalen Männerberatungsstellen und allgemeine Ehe- und Familienberatungsstellen wenden.

Ich bedauere den von Ihnen geschilderten Fall. Zu Einzelschicksalen kann ich jedoch keine Aussagen treffen.

Mit freundlichen Grüßen

Christine Haderthauer