Frage an Christine Haderthauer von Michael B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Thema: Gleichheit zw. Frauen und Männer
Sehr geehrte Frau Haderthauer,
auf den Seiten Ihres Min. befindet sich auch die Doku der Fachtagung "Bayern gegen häusliche Gewalt", aber "NUR für mit der Thematik befasste Fachleute" ( http://tinyurl.com/323w352 ).
Nun findet man immer mehr Publikationen im www, die darauf hinweisen, dass sich hinter dem "Tabu" der häusl. Gewalt, ein viel größeres Tabu versteckt: Die lange verschwiegene weibliche Gewalt!
So weist die Studie der KU Eichstätt nach, dass in Bayern die Gewalt gg M mehr als doppelt so hoch ist, als die gg F: http://tinyurl.com/3bjfay auf S. 9. Die Folgestudie - auch nur für By - ergab, dass 84% der M eine gewaltt Partnerschaft erleben durften: S. 30 http://tinyurl.com/2uq8cyd .
Die repräsentativen Zahlen im Artikel "Wenn Frauen zuschlagen" Bild der Wissenschaft, 8/2006, S.52, belegen ebenfalls, dass Frauen öfters "beherzt" zulangen als Männer angedichtet wird, http://tinyurl.com/2wnm23u .
Aus gegebenem Anlass - Fall Kachelmann - ist man auf die Studie der bayerischen Polizei im Jahre 2005 gestossen, die belegt, dass ca. 50% der Sexualstraftaten vorgetäuscht wurden oder falsche Verdächtigungen sind ( http://tinyurl.com/3yd246 S. 181).
Die vorhin genannten Tatsachen führen das Märchen von Frau=Opfer, Mann=Täter ad absurdum.
Betrachtet man ferner die Meldung aus Coburg, http://tinyurl.com/32lly8k, dann hat man den Eindruck, dass, um das vorhin genannte Märchen aufrechtzuerhalten, auch die Rechtstaatlichkeit geopfert wird: Obwohl beide wegen Körperverletzung angezeigt wurden, wurde nur der Mann der Wohnung verwiesen. Das ist ein klarer Verstoss gg die Gleichberechtigung und das Prinzip "in dubio pro reo".
Daher die Frage: Wurde die eingangs erwähnte Fachtagung nur deswegen für die breite Öffentlichkeit nicht frei gegeben, um sie vor der international bekannte Schocktatsache zu bewahren: "Frauen schlagen genau so oft wie Männer" http://tinyurl.com/3sakk ?
In der Hoffnung, dass die Studie freigegeben wird
MfG
MB
Sehr geehrter Herr Baleanu,
wie Ihnen aus dem umfangreichen Schriftwechsel mit meinem Ministerium bekannt ist, gibt es auf der Homepage des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen umfassende Informationen zu einer Pilotstudie des Bundesfamilienministeriums zum Thema „Gewalt gegen Männer“:
http://www.stmas.bayern.de/gewaltschutz/index.htm ,
http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Broschuerenstelle/Pdf-Anlagen/M_C3_A4nnerstudie-Kurzfassung-Gewalt,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf
Es ist mir auch ein persönliches Anliegen, dieses Thema noch weiter aus der Tabuzone herauszuführen. Daher fördert mein Ministerium die spezialisierte Beratungsstelle „KIBS - Kontakt-, Informations- und Beratungsstelle für männliche Opfer sexueller Gewalt“ in München.
Die uns vorliegenden Studien belegen allerdings auch, dass gerade im häuslichen Bereich die Gewalt an Frauen durch Männer ein weitaus höheres Ausmaß hat. Gerade die Häufigkeit und Intensität ist in diesem Fall um einiges stärker ausgeprägt. Frauen erleben körperliche und sexuelle Gewalt primär im Kontext von Partnerschaft und Familie. Männer dagegen erfahren körperliche Gewalt sowohl innerhalb als auch außerhalb enger sozialer Beziehungen.
So kommt auch die Pilotstudie des Bundesfamilienministeriums zu dem Ergebnis, dass weitere Forschungen notwendig sind, um die Häufigkeit und das Vorkommen von Gewalt gegen Männer zu erfassen und ein kompetentes Hilfesystem aufzubauen.
Ich versichere Ihnen, dass ich mich auch weiterhin gegen häusliche Gewalt in allen Facetten einsetzen werde.
Mit freundlichen Grüßen,
Christine Haderthauer