Christina Stuntz
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Frage von Torsten E. •

Frage an Christina Stuntz von Torsten E. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Stuntz,

danke für Ihre ausführliche Antwort. Ich stimme mit Ihren Ausführungen größtenteils auch überein, allerdings scheint mir der Wunsch nach einer so deutlichen Schulreform in unserem konservativen Bayern schwierig, wenn auch nicht unmöglich. Allerdings befürchte ich, dass hier eine Entwicklung in die richtige Richtung noch recht lange dauern könnte.

Wo sehen Sie Möglichkeiten Hauptschülern kurz- bis mittelfristig bessere Optionen auf dem Arbeitmarkt zu bieten? Was könnte man gegen den "Verfall" der Hauptschulen tun, um diese wieder attraktiver für Unternehmen zu machen, oder sehen Sie da keine Chance mehr?

Herzliche Grüße

Torsten Erhard

Antwort von
FREIE WÄHLER

Sehr geehrter Herr Erhard,

kurz- und mittelfristig gibt es zahlreiche Fördermöglichkeiten für Hauptschüler: Vernetzung der Hauptschule mit Unternehmen, Arbeitsagenturen, Kammern / Einführung von Unternehmen in den Hauptschulen zur Vorstellung Herstellung von Kontakten von Schülern zu Unternehmen durch „Berufsbegleiter “Workshops zur Gesprächsführung, Bewerbertraining, Berufsorientierung etc.
Es gibt tausend (theoretische) Möglichkeiten, Hauptschülern unter die Arme zu greifen. Es gab in verschiedenen Regionen bereits Versuche, solche Schulnetzwerke für Hauptschüler aufzubauen. Sie sollten den Hauptschülern die notwenigen, außerhalb des fächerbezogenen Lehrplans liegenden Fähigkeiten vermitteln und ihnen den Einstieg in das Berufsleben erleichtern. Vor allem sollte der Kontakt zu Betrieben und Unternehmen hergestellt werden. All diese Projekte hatten sehr gute Ideen und Ansätze – waren aber in der Praxis nicht umsetzbar. Es fehlte das schlichtweg Betreuungspersonal. Die Hauptschullehrer konnten diese Zusatzaufgaben nicht schultern, weiteres Personal wurde nicht eingestellt – die Projekte wurden letztlich eingestellt.
All diese Ideen sind also erst umsetzbar, wenn zeitgleich damit auch qualifiziertes Lehrpersonal eingestellt wird.
Aber wie Sie schon sagten, das sind eben kurz- und mittelfristige Lösungen. Die Übertrittsquote in weiterführende Schulen wird sich durch solche Angebote allenfalls marginal ändern. Eine dauerhafte Lösung kann nur heißen (ich bleibe dabei): Eine gemeinsame Mittelstufe mit unterschiedlichen Ausbildungs- und Abschlussmöglichkeiten.

Herzliche Grüße

Christina Stuntz