Frage an Christina Stuntz von Michael H. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Stuntz,
mit Ende der 10.Klasse endet die Schulpflicht für unsere Kinder und somit auch die Kostenfreiheit für den Schulweg.
Beim Besuch einer weiterführenden Schule entstehen den Familien monatlich beachtliche Kosten die sich im Laufe eines Jahres zu mehreren100.- Euros pro Kind addieren.
Insbesondere gibt es in Würzburg eine große Ungerechtigkeit zwischen Studenten und Schülern. Ein Student zahlt im Semester ( 6 Monate) ca. 36.- , ein Gymnasiast zahlt monatlich ca. 43.- ( Landkreis) . Im Jahr Stud. Vs. Schüler 72.- / 516.-
Weiterhin kann ein Student das gesamte Nahverkehrsnetz damit nutzen , ein Schüler lediglich den Weg von zu Hause zur Schule und zurück.
Die WVV argumentiert unter anderem mit folgender Aussage
„Wir bitten auch um Verständnis, dass wir als Verkehrsunternehmen bei einem
Nahverkehrsverlust von ca. 16 Mio. EUR Sorge dafür tragen müssen, dass
unsere Kosten in einem gewissen Maße durch Fahrscheineinnahmen gedeckt
werden müssen.
Wir bitten
auch um Verständnis, dass wir als Verkehrsunternehmen bei einem
Nahverkehrsverlust von ca. 16 Mio. EUR Sorge dafür tragen müssen, dass
unsere Kosten in einem gewissen Maße durch Fahrscheineinnahmen gedeckt
werden müssen.“
Dies erweckt bei mir den Eindruck dass der Nahverkehr auf Kosten der Familien finanziert werden muss.
Die Politik schreibt sich in den vergangenen Jahren die Reform und Förderung der Bildung auf die Fahne, dazu gehört auch die Finanzierung des Schulweges bis zur Beendigung der Schulausbildung. Finanziell schwache Familien die im Landkreis wohnen werden benachteiligt. Welche Möglichkeiten der Abhilfe sehen Sie.
Sehr geehrter Herr Hennrich,
natürlich gehört zu einer vernünftigen Bildung auch die Finanzierung der Beförderung. Auch hier hat das Konnexitätsprinzip zu gelten: Wer anschafft, muss zahlen! Der Freistaat gewährt hier zwar pauschale Zuweisungen an die Träger, Gemeinden und Landkreise, die allerdings die Kosten leider nicht decken. Zwar sollen diese Zuweisungen in 2009 erhöht werden; Grund dafür ist meines Erachtens nach aber weniger die Entlastung der Familien (die es nicht geben wird), sondern schlicht die höheren Benzinkosten. Zwar gibt es das Bay. Schulwegskosten“freiheits“(!)gesetz (Erstattung der Beförderungskosten bei mehr als 370 €/Jahr für 11.- und 12.-Klässler), mit Freiheit hat das aber eher wenig zu tun. Möglichkeiten der Abhilfe können sein höhere Zuschüsse durch den Träger, gänzliche Erstattung der Kosten für Familien mit geringem Einkommen, Nutzungserweiterung auf den Nahverkehr im gesamten Gebiet und auch an Wochenenden.
Ich glaube auch, dass jeweils vor Ort individuelle Lösungen gesucht werden müssen. Die Unterrichtszeiten haben sich in den letzten Jahren verändert, auch gerade durch das G8. Durch eine angepasste Taktung kann man hier den Busverkehr optimieren und Kosten senken. Das können die jeweiligen Träger mit dem ÖPNV auszuhandeln.
Mit freundlichen Grüßen
Christina Stuntz