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Christiane Boruzs
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Frage von Martin B. •

Frage an Christiane Boruzs von Martin B. bezüglich Finanzen

Sehr geehrte Frau Boruzs,

nachdem ja nun einige Fragen und Antworten eingegangen sind, habe ich den Eindruck bekommen, in Ihrem Leben dreht sich doch sehr viel um das Thema Geld.

In der Finanzkrise von 2008/09 haben wir uns alle mit dem Gedanken angefreundet, dass die globalen Finanzmärkte kurz vor dem Zusammenbruch standen. Nun wäre dies sicher nicht das Ende der Welt; es würde wohl eher zu einer starken "Entschleunigung" führen.

Im 21. Jahrhundert haben wir jungen Leute Smartphones, über die wir uns digital vernetzen. Eine Bekannte aus Griechenland berichtet von der Verzweiflung, ungewollt vor der absoluten Verarmung zu stehen. In Finnland hat sich ein Freund ein neues Nokia gekauft. In Spanien und Portugal brechen beinahe alle Banken zusammen. In Italien gewinnen die "Grillini" als neue Protestpartei aus dem Stand 30%, auch weil sie nicht zur Selbstbedienung neigen.

Wir tauschen aus Basis modernster Technologie Strom mit unseren Nachbarn, der die Basis des Wohlstandsgedankens darstellt. Diese helfen uns, für eine Übergangszeit unsere Lücken zu decken, während wir im Sommer ganz Mitteleuropa mit günstigem Strom fluten und weitere AKW unnötig machen.

Sollten wir Deutsche als eine der reichsten und angesehensten "Nationen" - gerade angesichts des Leids, das wir angerichtet haben - im Zentrum Westeuropas sitzend und von den kürzesten Transportwegen profitierend - auch mal helfen "dürfen", indem wir zB ein Programm gegen die Jugendarbeitslosigkeit auflegen sollten?

ich würde gern - aus einer vglw. "armen" (im Herzen reichen) Tischlerfamilie stammend - von meinen Groschen den zehnten hierfür geben.

Wie lange wollen wir noch vor unserer Haustüre kehren?
Sollten wir nicht viel mehr mit Menschen aus aller Welt zusammenarbeiten?
Können Sie noch einmal begründen, warum Ihnen das Thema "Geld" so bedeutsam erscheint?
Frau Boruzs, haben Sie den Krieg vergessen?

Danke,

Martin Bernhardt.
one world. one future.

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Antwort von
AfD

Sehr geehrter Herr Bernhardt,

auf Ihre Fragen will ich aus Gründen der Übersichtlichkeit gerne in einem Frage-Antwort-Spiel antworten, da Ihr Beitrag ja etwas länger war. Ich werde also die einzelnen Themen Ihrer Frage aufgreifen und direkt darauf antworten. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

>>>In der Finanzkrise von 2008/09 haben wir uns alle mit dem Gedanken
angefreundet, dass die globalen Finanzmärkte kurz vor dem Zusammenbruch
standen. Nun wäre dies sicher nicht das Ende der Welt; es würde wohl eher
zu einer starken "Entschleunigung" führen.

A: Da mögen Sie recht haben. Ich bin dafür, dass die Gläubiger der Banken an den Kosten der Finanzkrise beteiligt werden, damit diese Kosten nicht vom Steuerzahler bezahlt werden müssen. Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren, das ist eine falsche Politik.

>>>Im 21. Jahrhundert haben wir jungen Leute Smartphones, über die wir uns
digital vernetzen. Eine Bekannte aus Griechenland berichtet von der
Verzweiflung, ungewollt vor der absoluten Verarmung zu stehen. In Finnland
hat sich ein Freund ein neues Nokia gekauft. In Spanien und Portugal
brechen beinahe alle Banken zusammen. In Italien gewinnen die "Grillini"
als neue Protestpartei aus dem Stand 30%, auch weil sie nicht zur
Selbstbedienung neigen.

A: Im Gespräch mit dem 5-Sterne Bezirksvorsitzenden der Region Emilia Romagna, Defranceschi, konnte ich mich von den guten Absichten dieser Partei überzeugen. Insgesamt gesehen, spricht Beppe Grillo die richtigen Fragen an. Die Verarmung vieler Menschen im südlichen Europa ist eine Auswirkung der falschen Währungspolitik. Wir retten damit nicht die Menschen, sondern die Banken. Das ist falsch.

>>>Wir tauschen aus Basis modernster Technologie Strom mit unseren
Nachbarn, der die Basis des Wohlstandsgedankens darstellt. Diese helfen
uns, für eine Übergangszeit unsere Lücken zu decken, während wir im Sommer
ganz Mitteleuropa mit günstigem Strom fluten und weitere AKW unnötig
machen.

A: Der unwirtschaftlich erzeugte Strom aus sogenannter erneuerbarer Energie ist heute vor allen Dingen ein Instrument der Umverteilung von unten nach oben. Die Cleveren profitieren vom Erneuerbaren Energien Gesetz mit Milliardenbeträgen, während die anderen die höchsten Strompreise der Welt bezahlen. Das ist keine vernünftige Politik.

>>>Sollten wir Deutsche als eine der reichsten und angesehensten "Nationen"
- gerade angesichts des Leids, das wir angerichtet haben - im Zentrum
Westeuropas sitzend und von den kürzesten Transportwegen profitierend -
auch mal helfen "dürfen", indem wir zB ein Programm gegen die
Jugendarbeitslosigkeit auflegen sollten?

A: Die hohe Jugendarbeitslosigkeit in den Euro-Krisenländern ist das Ergebnis einer falschen Währungspolitik. Diese falsche Politik führt zu mangelnder Wettbewerbsfähigkeit der Euro-Krisenländer. Bessere Qualifizierung von jungen Menschen durch Bildung ist aus meiner Sicht ein Teil der Maßnahmen, die nötig sind, um die Wettbewerbsfähigkeit der Länder im Süden Europas wieder herzustellen. Das kostet Geld, aber dieses Geld ist gut angelegt.

>>>ich würde gern - aus einer vglw. "armen" (im Herzen reichen)
Tischlerfamilie stammend - von meinen Groschen den zehnten hierfür geben.

A: Ich bin für eine Volksabstimmung über die Euro-Rettungsmaßnahmen, weil sie tief in das Leben jedes einzelnen Bürgers eingreift. So kann jeder Bürger seine Meinung einbringen und am Ende haben wir eine Mehrheitsentscheidung. Ich bin sicher, dass die Bürger unserer Gesellschaft bereit sind für Hilfe zur Selbsthilfe. Allerdings dürften die Bürger nicht bereit sein, weiterhin viele Milliarden Euro Steuergelder für die Rettung von US-Hedge-Fonds, französischen Banken oder britischen Versicherungen auszugeben. Eine Volksabstimmung würde Klarheit schaffen. Deshalb bin ich auch in der Frage nach weiteren Finanzhilfen für mehr Bürgerbeteiligung nach dem Vorbild der Schweiz.

>>>Wie lange wollen wir noch vor unserer Haustüre kehren? Sollten wir nicht
viel mehr mit Menschen aus aller Welt zusammenarbeiten?

A: Freier Handel und Freundschaft, das Akzeptieren anderer Ansichten, Lebensweisen und Kulturen, sind die Grundpfeiler für Frieden in Freiheit. Der Euro ist jedoch zum Spaltpilz geworden, deshalb bin ich für eine geregelte und gut durchdachte Auflösung des Euro-Währungsraums.

>>>Können Sie noch einmal begründen, warum Ihnen das Thema "Geld" so
bedeutsam erscheint? Frau Boruzs, haben Sie den Krieg vergessen?

A: Die falsche Euro-Währungspolitik kann die Spannungen unter den Mitgliedsländern der Euro-Währungszone noch weiter verstärken. Der Frieden wird so nicht sicherer. Auch deshalb bin ich für Veränderungen der falschen Währungspolitik. Der Euro ist ein Maßanzug, der niemand passt. Eine Währung darf meiner Ansicht nach so vielen unterschiedlichen Gesellschaftssystemen nicht einfach übergestülpt werden, sondern sie muss sich auch an den Besonderheiten jeder einzelnen Gesellschaft des gemeinsamen Währungsraums orientieren. Mit diesem Euro ist das nicht möglich.

Herzlichen Dank noch einmal für Ihre Fragen. Auch Sie bitte ich um Ihre Erst- und Zweitstimme zur Bundestagswahl am 22. September für die Alternative für Deutschland.

Mit freundlichen Grüßen,
Christiane Boruzs