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Frage von Andreas M. •

Frage an Christiane Boruzs von Andreas M. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Borusz,

Ihre Partei tritt für einheitliche Bildungsstandards ein. Haben wir in Bayern da nicht viel zu verlieren? Würden Sie die Qualität des bayerischen Abiturs einer "Berliner Einheitskost" opfern?

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Antwort von
AfD

Sehr geehrter Herr Müller,

vielen Dank für Ihre Frage.

Die immer größer werdenden Anforderungen an die Mobilität der im Erwerbsleben Stehenden ist für Familien mit schulpflichtigen Kindern zunehmend problematisch. Nach einem Familienumzug in ein anderes Bundesland sind die Kinder oft mit einem ganz anderen schulischen System konfrontiert. Ich war als 14-jährige Schülerin selbst betroffen, als meine Familie von Wolfsburg in Niedersachsen nach Bayern umgezogen war. Sie haben aber natürlich recht: das dreigliedrige Schulsystem Bayerns ist insgesamt gesehen erfolgreich. Die Alternative für Deutschland will auch an der Kulturhoheit der Bundesländer nicht rütteln. Schule ist Ländersache, das soll so bleiben. Ich sehe darüberhinaus jedoch durchaus Möglichkeiten für bundesweit geltende Standards, ohne dass die zwar verbesserungswürdige, aber insgesamt gute Schulpolitik Bayerns darunter leidet.

Eine moderne Familienpolitik sollte meiner Ansicht nach auf die größer werdenden Anforderungen an die Mobilität der Erwerbstätigen Rücksicht nehmen. Für Eltern und Schüler ist ein Umzug von einem Bundesland in ein anderes heute ein großer Kraftakt, an dessen Ende nicht zuletzt die Schüler die Leidtragenden sind. Die Kultusministerkonferenz der Länder geht mit Tippelschritten voran und kann sich weiterhin nicht auf den großen Wurf einigen. Aber immerhin werden nun kleine Schritte in die richtige Richtung gemacht. Ab 2016 sollen beispielsweise vergleichbare Bildungsstandards bei Abiturfragen bundesweit eingeführt werden, das hat die Kultusministerkonferenz im Juni entschieden. Ein Zentralabitur wird es jedoch nicht geben.

Innerhalb der Alternative für Deutschland gibt es noch kein abschließendes Meinungsbild zu der Frage eines Zentralabiturs. Besonders aus dem Landesverband Bayern gibt es Vorbehalte. Ich persönlich unterstütze den Ansatz einer bundesweiten Standardisierung durch das ländereigene IQB (Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen). Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen: auf keinen Fall möchte ich eine Aufweichung von Bildungsstandards. Im Gegenteil: als Bundestagsabgeordnete werde ich mich gegen jede Aufweichung wenden. Die guten bayerischen Bildungsstandards sollten meiner Ansicht nach Maßstab auch für andere Länder sein. Das sage ich auch aus Erfahrung als ehemals Betroffene.

Mit freundlichen Grüßen,
Christiane Boruzs