status des projekts umbenennung einer strasse in "david bowie strasse / platz"
guten tag herr zander
... und team,
es gab vor einigen jahren eine initiative zur benennung einer strasse mit dem namen david bowie. nach meinen informationen war es seinerzeit die cdu fraktion, die diesen antrag einbrachte.
nachdem dies von rrg abgelehnt wurde, angeblich dem blindfisch-argument "nur frauen bekommen strassennamen", verläuft sich die spur.
haben sie danach weitere anläufe gestartet.
die umbenennung des kaiser-w platzes erfolgte ja auch nicht 100% streng nach der "berliner strassennamenfrauenquote". wie liess sich denn die an diesem platz praktizierte auswahl für den (sic!) namensgeber begründen?
wir sind eine initiative, die den plan verfolgt, die ubahn station kleistpark umzubenennen (zweitname "david bowie platz"), was ja auch schon einmal im gespräch war.
was ist zu tun, damit wir das zu davids geburtstag am 9.1.2024 realisieren können?
vielen dank für Ihre hilfe
martine p., bürgerstrasse ig
Sehr geehrte Frau P.,
liebe Initiative,
die CDU-Fraktion hatte Anfang 2021 einen Antrag mit einer weiteren Initiative zur Benennung eines öffentlichen Bereiches nach David Bowie in die BVV Tempelhof-Schöneberg eingebracht, den ich Ihnen hier hineinkopiert habe:
Antrag
Frakt. CDU und FDP
Drucks. Nr:2034/XX
Lets Dance - Andenken an David Bowie in Schöneberg
Die Bezirksverordnetenversammlung ersucht das Bezirksamt zu prüfen, ob die Kreuzung Grunewaldstraße/Langenscheidtstraße/Hauptstraße nach dem Musiker David Bowie benannt werden kann. Alternativ kann geprüft werden, ob eine gleichlautende Umbenennung der Grünanlage neben der Bar Train möglich ist.
Begründung:
Am 10. Januar 2021 war der 5. Todestag des britischen Musikers, der von 1976 bis 1978 in der Hauptstraße 155 lebte. In dieser Zeit sind seine Alben „Low“, „Heroes“ und „Lodger“ entstanden. Diese Alben gingen als "Berliner Trilogie" in die Musikgeschichte ein.
Zwar hatte sich seinerzeit die FDP dem Antrag angeschlossen, aber eine Mehrheit gab es in der BVV dafür nicht. Auch unter den aktuellen politischen Verhältnissen in der BVV Tempelhof-Schöneberg ist eine Benennung nach David Bowie nicht bei den Mehrheitsfraktionen durchsetzbar.
Der Benennung des Kaiser-Wilhelm-Platzes in Richard-von-Weizsäcker-Platz liegt eine grundsätzlichere Debatte um Personen, Namensgebung von Räumen im Rathaus Schöneberg u.v.m. zugrunde, weshalb die politische Debatte anders gelagert war. Im Ergebnis fand sich hier eine Mehrheit aus CDU, Grünen und FDP.
Die Piraten hatten 2016 die Idee angestoßen, die Monumentenbrücke nach David Bowie zu benennen, aber auch dies fand keine Mehrheit.
Daher sehe ich unter diesen für Ihr Vorhaben ungünstigen Vorzeichen keine realistische Chance der Umsetzung. Eine Umbenennung oder eine Ergänzung des Namens einer U-Bahnstation ist nur unter strengen Voraussetzungen möglich. Wenn es keinen Platz, keinen Park o.ä. mit seinem Namen gibt, kann sich der Name auch nicht auf dem U-Bahnhof wiederfinden.
Vielleicht wäre die BVG aber zumindest dafür zu gewinnen, eine öffentlichkeitswirksame "Umbenennung" an seinem Geburtstag vorzunehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Zander