Frage an Christian Zander von Hanns S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Im Kanidaten-check Spiegel on line
sind sie für den Mindestlohn. Ich wundere mich ihre Partei sieht das eigentlich ganz anders. Machen Sie Ihren Einfluss in der CDU geltend ?
Sehr geehrter Herr Silbermann,
im Kandidatencheck gab es die Frage, ob ich dem zustimmen würde, wenn das Land Berlin sich für einen gesetzlich festgeschriebenen Mindestlohn einsetzen würde. Dem habe ich nicht zugestimmt: http://www.abgeordnetenwatch.de/christian_zander-417-45170.html
Eine dem entgegenstehende Aussage über Kandidatencheck bei Spiegelonline ist mir nichts bekannt.
Ich möchte Ihnen aber gerne etwas differenziert auf Ihre Frage antworten. Selbstverständlich gibt es innerhalb der CDU auch andere Auffassung zum Mindestlohn, insbesondere beim Arbeitnehmerflügel. Meine persönliche Auffassung ist die, dass der Weg über branchenspezifische Mindestlöhne bislang ganz gut funktioniert hat. Wenn man an einen allgemeinen Mindestlohn den Anspruch hat, das er sich auf einem Niveau befinden soll, um Dumpinglöhne zu verhindern, dann ist es sicherlich überlegenswert, so etwas gesetzlich festzuschreiben. Die Schwierigkeit dürfte jedoch darin liegen, ein für alle Branchen angemessenen Mindestlohn zu finden. Ist er zu hoch, ist es für bestimmte Branchen und für die in diesen Branchen beschäftigten Menschen nachteilig, weil Arbeitsplätze verloren gehen könnten. Ist er zu niedrig, könnte es hinderlich sein, einen höheren branchenspezifischen Mindestlohn durchzusetzen. Aus meiner Sicht muss man aufpassen, dass aus gut
gemeint nicht das Gegenteil von gut gemacht wird.
Fazit: Unter den derzeit auch vom rot-roten Senat diskutierten Vorzeichen lehne ich einen allgemeinen Mindestlohn ab, würde mich aber (auch nicht aus ideologischen Gründen) dem nicht verschließen, wenn es eine Lösung hierfür gibt, die den Belangen von Arbeitnehmern und den ökonomischen Interessen gleichermaßen gerecht wird.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Zander