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Frage von Danny R. •

Frage an Christian Wulff von Danny R. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Wulff,

Ich finde es gut, dass Sie sich in der Öffentlichkeit immer stark für den Klimaschutz aussprechen.

Allerdings vermisse ich oft die belegbare Initiativen. So landet Niedersachsen in Sachen Klimaschutz im Bundesvergleich trotz hohem Windenergieanteil lediglich auf Platz 11. ( http://www.geo.de/GEO/natur/55532.html?p=1&pageview= )

Bei der Schließung des Partnerschaftsvertrages von Electrabel und Wilhelmshaven haben Sie die positive Bedeutung für die Umwelt betont, da weniger CO2 pro erzeugter kWh produziert werden würde, bezogen auf bestehende Braunkohlekraftwerke. Gemäß Ihrer letzten Stellungnahmen zum Thema bleibt aber völlig unklar welche bestehenden (Braun)Kohlekraftewerke im gleichen Leistungsumfang dabei ersetzt werden sollen.

Gemäß dem Bericht "Energieversorgung Norddeutschland" von Arrhenius und dem Bremer Energieinstutiut steigt in Nordeutschland die Überproduktion von Strom bis 2020 auf 102 % an. Desweiteren werden die Klimaschutzziele mit dem 2.3 fach erhöhten Ausstoß von CO2 in Norddeutschland gemäß den Planungen ad absurdum geführt. Dabei sind hier vor Ort in Wilhelmshaven geplanten und optionalen Erweiterungen von Eon und Electrabel noch gar nicht berücksichtigt. ( http://www.zukunftsrat.de/download/Energiestudie%20final_310507.pdf )

Dass der Bau von deutschlandweit über 20 weiteren Kohlenkraftwerken nicht im Einklang mit dem Klimaschutz ist, bestätigt auch das Umweltbundesamt in dem "Climate Change" Bericht. ( http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3235.pdf )

Der IPCC Bereicht warnt ausdrücklich vor einer Steigerung von Treibhausgasen in der Atmospäre und zeigt schreckliche Szenarien auf, für den Fall, dass die Treibhausgase in Zukunft nicht drastisch reduziert werden.

Herr Wulff,
wie ist es möglich in Zukunft sowohl absolut als auch relativ (pro im Mittel erzeugter kWh) mehr CO2 zu emitieren und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten?

Mit freundlichen Grüßen
Danny Rimpl

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Rimpl,

Elektrabel und E.ON haben zugesagt, dass sie mit den geplanten neuen Anlagen alte Anlagen ersetzen werden. Insofern ist eine Reduzierung des CO2-Ausstosses im Saldo schlüssig. Insgesamt ist es aber wichtig - und das sprechen Sie zu Recht an - dass der Anteil der Kohle an der Stromerzeugung nicht erhöht werden sollte. Sonst hätten wir letztlich trotz neuer, emissionsärmerer Anlagen keine CO2-Einsparung. Daher setzen wir in Niedersachsen konsequent auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Wir sind Windkraftland Nummer eins und wir sind bundesweit auch bei der Nutzung von Biomasse auf dem ersten Rang. Bis die Erneuerbaren Energien aber einen entsprechenden Anteil an der Gesamtstromerzeugung erreicht haben, halten wir für eine Übergangszeit auch die Nutzung der Kernenergie als Übergangstechnologie für verantwortbar - gerade auch hinsichtlich des Ziels einer nachhaltigen Reduzierung von CO2-Belastungen.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Wulff