Frage an Christian Wendt von Anja R. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Wendt,
auf Ihrer Homepage schreiben Sie:
„Staatlicher Sozialismus gestern:
Erstarrung im Kollektivzwang. (...)
Privater Kapitalismus heute:
Raserei im Konkurrenzchaos. (...)“ (schwarze Schrift)
Ich zitiere weiter:
„Partnerschaftlicher Kooperatismus morgen.
Entschleunigung auf Gegenseitigkeit.
Vernetzte Vereine freier Menschen.“ (blaue Schrift)
Könnten Sie die letzten drei Zeilen etwas näher erläutern?
Was verstehen Sie konkret unter Kooperatismus, den Sie offensichtlich dem Sozialismus und dem Kapitalismus entgegensetzen? Wie funktioniert Entschleunigung auf Gegenseitigkeit, und wer soll wo, wann und auf welche Weise darin einbezogen werden? Ich würde mir auch noch einige Erläuterungen zum Verständnis der vernetzten Vereine wünschen.
Freundliche Grüße
Anja Rühle
Sehr geehrte Frau Rühle,
danke für Ihr Interesse an meiner Programmatik, die ich Ihnen gerne näher bringen möchte.
Kooperatismus steht für die freiwillige, freiheitliche Selbstorganisation untereinander ähnlicher Wirtschafts- und Sozialvereinigungen in einem offenen, unternehmerischen Netzwerk, für werteorientiertes und solidarisches Zusammenleben, für Chancensicherung, Risikoversicherung und gelebte Generationengerechtigkeit auf Gegenseitigkeit, für nachhaltiges und innovatives Wirtschaften, für gesellschaftlich fortschrittlichen und sportlich fairen Wettbewerb ohne Absteiger, für zeitbewusstes Zusammenarbeiten, für frei verfügbares Wissen und Know-How, für nachhaltige Nutzung erneuerbarer Energiequellen und sparsamen Umgang mit endlichen Ressourcen. Auf meiner Homepage habe ich den formalrechtlichen Rahmen einer denkbaren Einführung und Umsetzung des Kooperatismus im Rahmen des gemeinnützigen Projektes "Kooperatismus 2020" beschrieben, das mit dem Zeithorizont Jahr 2020 ausgestattet ist und ein Gebiet in den neuen Bundesländer betreffen könnte. Ich möchte aus Platzgründen auf weitere Ausführungen verzichten und Ihnen die neu hinzugekommenen Darstellungen auf meiner Homepage nahelegen. Im Rahmen der Verwirklichung des Kooperatismus ist der Anspruch, Entschleunigung zu erreichen, realistisch - im Gegensatz zu den heutigen Verhältnissen einer galoppierenden Dynamik mit ihren charakteristischen Zwängen, denen jeder mehr oder weniger und bei Strafe des Scheiterns unterworfen ist. Entschleunigung betrifft die Geschwindigkeit gesellschaftlicher Prozesse bis hin zur Arbeits- und Lebensführung jedes Einzelnen. Zweckmäßige Langsamkeit statt Hektik soll erreicht werden, um Bewusstheit statt Betäubtheit im Interesse gesteigerter Lebensqualität zu erfahren.
In der Hoffnung, Ihnen eine zufriedenstellende Antwort gegeben zu haben, verbleibe ich
mit freundlichem Gruß
Christian Wendt.