Frage an Christian Untrieser von Gudrun K. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Kisseler,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserer Sendung.
Wir leiten Ihre Fragen an unsere Berlinkorrespondentin zur Kenntnis weiter.
Gegebenenfalls kann Sie die Fragen an die Politiker*innen im Studio stellen.
Bitte aber nicht böse sein, wenn dies nicht gelingt.
Wenn Sie mögen, so können Sie ja unter:
https://www.abgeordnetenwatch.de
Ihre Frage direkt an die von Ihnen Gewünschten richten.
Freundliche Grüße
Ihr
ARD-Morgenmagazin
Eine ganz aktuelle Frage zu den neuen Kontaktbeschränkungen, als offene Frage für das Morgenmagazin
Guten Abend, aufgrund der heute festgelegten neuen Kontaktbeschränkungen gibt es sicherliche viele Fragen aus der Bevölkerung. Auch ich habe dazu eine, vielleicht kommt die einmal im Morgenmagazin mit zur Beantwortung in Ihrer Sendung auf den Tisch: Ich habe vier Kinder und sieben Enkelkinder. Diese leben in drei der vier Haushalte. Wenn ich es richtig verstehe, kann ich die Familien mit den Kindern besuchen, umgekehrt darf es aber nicht sein? Obwohl es genau der gleiche Personenkreis ist? Es darf, z. B. von meinem Sohn, nur ein Kind von den drei Kindern, 3 - 7 Jahre alt, jeweils ohne Elternteil zu mir zu Besuch kommen, und danach das nächste und danach das dritte? Ich bin alleinstehend, 72 Jahre alt und wohne von dieser Familie ca. 200m entfernt im eigenen Haushalt. Und die Kinder selbst dürfen dann jeweils ein Kind aus einem anderen Haushalt bei sich zuhause zum Spielen einlassen, die anderen Kinder in dieser Familie mit drei Kindern müssen warten, bis sie dann mit ihren Spielkameraden an der Reihe sind? Ist das Konzept vielleicht noch nicht ganz durchdacht? Eine Antwort darauf wäre superschön. Und wird auch sicherlich für viele andere Familien interessant sein. Mit freundlichen Grüßen und bleiben Sie gesund, Gudrun Kisseler
Sehr geehrte Frau K.,
vielen Dank für Ihre Frage, die sich auf die seit heute gültigen Kontaktbeschränkungen, welche in der Coronaschutzverordnung geregelt sind, bezieht. Die neuen Reglungen haben das Ziel, die Kontakte in der Bevölkerung weiter zu beschränken. Weiterhin möchten Land und Bund so das Infektionsgeschehen wieder in den Griff bekommen.
Seit heute ist geregelt, dass Treffen von Personen eines Hausstands mit einer weiteren Person gestattet sind. Diese Person kann durch betreuungsbedürftige Kinder begleitet werden. Dazu heißt es in § 2 Abs. 2 Nr. 1a. der Coronaschutzverordnung: Der Mindestabstand darf unterschritten werden „beim Zusammentreffen von Personen eines Hausstandes mit höchstens einer Person aus einem anderen Hausstand, die von zu betreuenden Kindern aus ihrem Hausstand begleitet werden kann.“ Es wird also keine Räumlichkeit definiert.
Lassen Sie mich bitte noch ein paar wenige Anmerkungen machen: Die Verschärfung der Reglungen kommt nicht von ungefähr. Leider entwickeln sich seit Wochen die Infektionszahlen nicht so, wie wir es uns alle gewünscht haben. Vielmehr verharren sie auf einem sehr hohen Niveau. Die 7-Tage Inzidenz liegt im Kreis Mettmann aktuell bei über 190. Anfang dieses Jahres erreichten wir neue Höchststände bei stationär behandelten Patienten. Zudem bereitet die mutierte Version des Virus große Sorgen.
All dies veranlasste die Regierung dazu, dass neben einer Verschärfung der Kontaktbeschränkungen auch die Schulen seit heute wieder in den Distanzunterricht gehen müssen und Kitas – wenn möglich – nicht in Anspruch genommen werden sollen. Österreichs Kanzler Sebastian Kurz sagte vor einigen Wochen den prägnanten Satz „Treffen Sie niemanden!“. An diesen Vorsatz müssen wir uns alle die nächsten Wochen möglichst halten.
Das Licht am Ende des Tunnels wird aber heller. Die Impfungen sind gestartet und schreiten voran. Dies führt dazu, dass die medizinische Versorgung bald wieder auf festeren Füßen steht. Ab Anfang Februar werden die über 80-Jährigen im Impfzentrum in Erkrath-Hochdahl geimpft. Nach und nach werden wir die vulnerablen Gruppen durchimpfen. Wir können von Glück sagen, dass unsere Wissenschaftler es geschafft haben, innerhalb von nur zehn Monaten einen Impfstoff herzustellen.
Daher zum Schluss mein Appel: Lassen Sie uns zusammenhalten und durch eine konsequente Kontaktvermeidung in den nächsten Wochen solidarisch mit Ärzten, Pflegern und besonders zu schützenden Personen sein.
Dr. Christian Untrieser MdL