Molekulare Biotechnologie als Chance für wirtschaftlichen Aufschwung? Klassische Gentechnik erscheint willkürlich im Vergleich zur gezielten molekularen Optimierung. Wie stehen sie dazu?
Corona hat gezeigt, wie viel Irrglaube und Aberglaube in Bezug auf molekulare Biotechnologie vorherrscht. Die letztendliche Nutzung dieser sorgte für einen Impfstoff, Früherkennung und letztendlich auch wirtschaftlichen Aufschwung. Aktuell werden Produkte der Biotechnologie aus dem Ausland gekauft. Da wir als gesamtheitliches Ökosystem uns diesem nicht entziehen können und sollten wäre es fatal, weiterhin die Forschung und Entwicklung in der Biotechnologie zu Bremsen. Wissensverlust führt in diesem Kontext zu einer Abhängigkeit. Zudem können viele moderne Probleme durch gezielte Biotechnologie gelöst werden (Klimawandel erzeugt Stress). Wie stehen Sie dazu und warum? Wären Sie bereit sich von Experten in diesem Bereich beraten zu lassen?
Durch eine stärkere Offenheit und Förderung in Schlüsselbereichen wie eben auch Biotechnologien wollen wir künftig nicht nur mitgestalten, sondern zu den führenden Nationen aufschließen und globale Trends setzen.
Wie bei jeder Technologie muss der politische Kompass zum Umgang mit alten wie neuen Verfahren sein, einerseits die Freiheit der Forschung zu gewährleisten und andererseits bei der Anwendung Gefahren für Mensch und Umwelt auszuschließen. Nicht die Technologie, sondern ihre Chancen, Risiken und Folgen stehen im Zentrum. Es gilt daher, an geeigneten Zulassungsverfahren und am europäisch verankerten Vorsorgeprinzip festzuhalten. Dazu gehören auch Risikoprüfungen auf wissenschaftlicher Basis.
Gerade in der medizinischen Anwendung sehe ich diese - persönlich, ohne spezielle Fachkenntnisse - aber durch etablierte Zulassungsverfahren als gegeben an, während ich eben bei der klassischen Gentechnik in der Landwirtschaft die teilweise mangelnde Prüfung oder eben auch die teilweise gezüchteten Eigenschaften des Endprodukts kritisieren würde.
Grundsätzlich befürworte ich zu jedem Thema einen Austausch mit Experten, da die Politik Entscheidungen evidenzbasiert treffen sollte. Bei diesem Thema würde ich keine Ausnahme machen und würde sogar eher davon ausgehen, dass hier bereits eine gute wissenschaftliche Grundlage vorliegt auf deren Basis man sich austauschen kann.