Frage an Christian Schmidt von Karin E. bezüglich Europapolitik und Europäische Union
Sehr geehrter Herr Schmidt,
neulich vernahm ich im Fernsehn bei einer Sendung, dass die EU viel Geld aufbringen muss für die Dolmetscher die benötigt werden das jeder Abgeordneter in seiner Amstsprache Unterlagen erhält. Nicht nur das, sondern auch während der Plenarsitzungen werden Dolmetscher gebraucht. Das kostet Milliarden.
Frage:
Wie kann man es verhindern, dass Milliarden für Übersetzungen aufgebracht werden? Das ist doch Geld vom Steuerzahler! Ich wäre für eine Amstsprache. Wie sehen Sie das?
Sehr geehrte Frau Erfurth,
Ihre Frage nach dem babylonischen Spachenwirrwarr in der EU und den sich daraus ergebenden hohen Ueberseztungskosten verlangt nach einer facettenreichen Antwort. Einerseits haben die Buerger der 27 Mitgliedsstaaten ein Recht auf Information zu EU Berichten, Gesetzen etc. in ihrer jeweiligen Landessprache, sonst wuerde die EU noch weiter entrueckt sein, was ohnehin allgemein schon bemaengelt wird.
Andererseits meine ich jedoch, dass es an der Zeit waere, die interne Arbeitssprache zumindest im Parlament, fuer das ich ja kandidiere, komplett auf Englisch umzustellen. Ich sage das bewusst als jmd, der seine Landessprache mag und gerne pflegt, der aber auch schon an EU Sitzungen teilgenommen hat und den Wahnsinn von (teuren) Simultanuebersetzungen von jeder Sprache eines jeweils Vortragenden in ALLE Sprachen der anwesenden Zuhoerer miterlebt hat. Da wir nunmehr im 21. Jahrhundert angekommen sind und die meissten doch Englisch koennen (und ich hoffe dass auch nur solche fuer Europa kandidiere, da ich englische Sprachkenntnisse ohnehin als eine der Mindestqualifikationen erachte) sollten wir ohne Kulturimperialismusattitueden (a la francaise) doch in der Lage sein, uns auf Englisch als interne Arbeitssprache zu einigen. Das wuede alleine im Parlament jaehrlich 1 Milliarde Euro einsparen (IHR Steuergeld, mit Verlaub!) UND sogar einen EU Kommisar (fuer Sprachendienste).
Ich hoffe dass wir als Freie Waehler das mithelfen koennen anzustossen um es letztendlich auch durchzusetzen. Es lebe die Vernunft.
In diesem Sinne,
Christian Schmidt