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Christian Prachar
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Frage von Helena A. •

Frage an Christian Prachar von Helena A.

Seht geehrter Herr Dr. Prachar,

Sie sind promovierter Tierarzt. Heutzutage sind Enten und Tauben nicht mehr aus den modernen Stadtentwicklung wegzudenken. Für viele Menschen sind diese Tiere die einzige Brücke zur Natur.
Wie stehen Sie zur Entenfütterung? Und zu der von Tauben?

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Antwort von
Die PARTEI

Sehr geehrte Frau A.,

vielen Dank für Ihre Frage. Der Tierschutz, für den das „T“ in PARTEI steht, ist für mich persönlich ein ganz besonders wichtiges Thema. Ohne jeden Zweifel bringen vor allem Vögel Leben in die Innenstädte und stellen, wie Sie korrekt bemerkten, für viele Menschen eine der wenigen direkten Verbindungen zur Natur dar.

Die Fütterung wildlebender Tiere vor allem im Bereich menschlicher Siedlungen ist dabei durchaus kritisch zu sehen; nicht etwa, weil dadurch die Gefahr der Übertragung von Krankheiten auf den Menschen steigen würde (ein Mythos, der sich seit Jahrzehnten hält), sondern vielmehr, weil somit wildlebende Tiere darauf konditioniert werden, sich ihr Futter nicht mehr selber suchen zu müssen. Durch eine übermäßige Zufütterung durch den Menschen verändern wir also das Verhalten der besagten Tauben und Enten.

Wichtiger als die Fütterung ist vielmehr ein funktionierendes Netzwerk von Tierschutzeinrichtungen und aufmerksamer Bürger, die sich verletzter oder erkrankter Tiere annehmen. Hier hapert es vor allem im Bereich der finanziellen Förderung aus öffentlichen Mitteln. Lieber wird viel Geld für unnötige und nicht zielführende Gutachten und Planfeststellungsverfahren ausgegeben (v.a. im Stadtrat häufen sich diese Vorfälle), als direkt etwas für ein funktionierendes Ökosystem und den Tierschutz zu tun.

Aber auch hier hat die PARTEI pragmatische Lösungsansätze zu bieten: Nach der Machterwählung werde ich mich persönlich dafür einsetzen, dass es ein uneingeschränktes Wegerecht für Entenfamilien auf öffentlichen Straßen gibt. So kommen die fröhlichen Federtiere unbeschadet z.B. vom Cheltenham-Park zur Leine.

Sofern finanziell schlechter gestellte Personen und Menschen, die in Ermangelung sozialer Kontakte eher die Nähe zu Tieren suchen, sich nicht von dem Wunsch nach Fütterung der Tiere abhalten lassen wollen, darf an ausgewählten Plätzen in der Innenstadt gefüttert werden. Hierfür wird ernährungsphysiologisch hochwertiges Vogelfutter zur Verfügung gestellt in noch zu schaffenden Futterautomaten.

Bevorzugte Orte hierfür werden sein: Die G7-Statue von Günter Grass am Platz der Göttinger Sieben und der hässliche G7/G8-Klotz vorm Bahnhof. Das erhöht die Chancen, dass die Tauben, die dort gefüttert werden, die von der Mehrzahl der Bürger ungeliebten „Kunst“-Objekte direkt mit ihren Ausscheidungen „verschönern“. Vielleicht führt eine übermäßige Verschmutzung durch tierische Exkremente dann endlich dazu, dass derlei künstlerische Verfehlungen aus dem Göttinger Stadtbild verschwinden. Was die fehlende Vernunft der Göttinger Ratsmitglieder ermöglicht hat (Korruption und Hinterzimmer-Absprachen müssen angesichts der Hässlichkeit und Sinnfreiheit vor allem des Monuments vorm Bahnhof irgendeine Rolle gespielt haben), obwohl es niemand wirklich wollte, holt sich so hoffentlich die Natur wieder zurück.

Sollten Sie weitere Fragen und Anliegen insbesondere hinsichtlich des Tierschutzes haben, kontaktieren Sie mich gerne jederzeit.

Freundliche Grüße, Ihr zukünftiger Landtagsabgeordneter Dr. Christian Prachar