Frage an Christian Platzer von Bettina H. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Erhalt des soziokulturellen Hausprojekts Brunnenstr.183 mit dem „Umsonstladen“
In Ihrem Wahlkreis besteht seit 1995 das Wohn- und Sozialprojekt Brunnenstr.183 mit dem „Umsonstladen“. Im Haus lebt zur Zeit eine bunte multiethnische Gruppe mit 25 BewohnerInnen im Alter von 20 bis 80 Jahren. Das Projekt umfasst einen Veranstaltungsraum mit Volksküche, einen Proberaum und mehrere Ateliers und Werkstätten. Die Hausgemeinschaft organisiert diverse nichtkommerzielle Veranstaltungen.
Den „Umsonstladen“ gibt es seit bald 5 Jahren. Ein Kollektiv betreibt den Laden aus persönlichem Engagement als Alternative zur kapitalistischen Warengesellschaft. Die Nutzung des Ladens und der Dinge ist kostenlos. Menschen trennen sich von gut erhaltenen Dingen, die sie nicht mehr brauchen, andere schauen, was sie brauchen können. Jede Woche wird der Laden von mehreren 100 Menschen aus allen Teilen Berlins genutzt. Der „Umsonstladen“ ist Umweltpreisträger des Bezirks Mitte.
Die 25 Bewohner/innen und der „Umsonstladen“ sind derzeit durch die Pläne des neuen Hauseigentümers in ihrer Existenz bedroht. Dieser beabsichtigt eine Sanierung des Gebäudes, welche in keiner Weise auf die Bewohnerschaft Rücksicht nimmt und das weitere Bestehen des „Umsonstladens“ ausschließt.
Werden Sie sich für den Erhalt des soziokulturellen Hausprojekts Brunnenstr.183 mit dem „Umsonstladen“ einsetzen ?
Sehr geehrte Frau Hammerstaedt,
die Liberalen setzen sich für persönliche Freiheit, Vielfalt und Toleranz ein. Daher sind Initiativen und Projekte, die unsere Stadt attraktiver und interessanter machen zu begrüßen. Dazu gehört aus meiner Sicht auch das Projekt „Umsonstladen".
Unsere Fraktion in der BVV sieht sich allerdings außer Stande, in der Auseinandersetzung mit dem Eigentümer des Hauses in der Brunnenstraße 183 eine vermittelnde Rolle zu übernehmen. Die BVV und die in der BVV vertretenen Parteien können auch keine Eigentumsfragen klären oder zwischen Mietern und Vermieter vermitteln.
Sollte eine Möglichkeit bestehen, für das Projekt „Umsonstladen" vergleichbare Ersatzräume unter der Beachtung des geltenden Rechts zur Verfügung zu stellen, wir die Fraktion der FDP dies selbstverständlich begrüßen.
Mit freundlichen Grüßen,
Christian Platzer